Seite wählen
Elektroschrott & Gewinnung seltener Erden

Elektroschrott & Gewinnung seltener Erden

Ein Projekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt wird im Geographieunterricht des CEG entwickelt

Manche Beobachter kritisieren im Zusammenhang mit Digitalisierungsoffensiven, dass Kinder und Jugendliche, aber auch viele Lehrkräfte, zunehmend meinten, Energie und Ressourcen stünden einfach so zur Verfügung und der zügige, sich in immer kürzeren Zyklen vollziehende Austausch digitaler Endgeräte stehe generell für Modernität in der Schule ebenso wie im privaten Leben. Gegenwärtig könne man, im Vergleich zu den großen Zeiten der Umweltbildung an den Schulen in den 1970er bis 1980er Jahren, eine merkwürdige Gleichgültigkeit gegenüber Fragen von Energieverbrauch, Ressourcenherkunft und Ressourcenschonung feststellen.

Das Projekt schrottschatz.net – Umfang und Struktur

So kommt Projekten zu Themen wie z. B. Kreislaufführung, Nachhaltigkeit und Umgang mit kritischen Metallen und seltenen Erden, wie sie von der Deutschen Bundstiftung Umwelt (DBU) ausgeschrieben werden, besondere Bedeutung zu. Die Geographiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen entwickelte hierzu gemeinsam mit Lehrkräften am CEG Ideen, um Lehrerinnen und Lehrer mit aktuellen Unterrichtsvorschlägen und Hintergrundinformationen zu unterstützen, die diese Themen bearbeiten möchten.

Das mittlerweile an vielen Schulen eingesetzte Material wurde von April bis Juni 2019 im Geographieunterricht der 10. Klassen des Christian-Ernst-Gymnasiums pilotiert, da sich innerhalb der vergangenen Jahre eine bewährte Partnerschaft mit dem Lehrstuhl für Geographiedidaktik in Hessen etabliert hatte. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte evaluierten dabei innerhalb von Interviews und Gruppendiskussionen sowohl das Material als auch die vollzogenen Unterrichtsprozesse und brachten so das Projekt https://schrottschatz.net/ wesentlich voran.

Umweltrelevanz der Problemstellung

Als Triebfedern eines legal und illegal exportierten Elektro-Mixes (vgl. Aiblinger-Madersbacher 2016) gelten zum einen Innovationszyklen in den Versandstaaten, weiterhin stetig wachsende Verkaufszahlen, immer kürzere Lebensdauer und für spezielle Elektronikbereiche typische Zyklen. In Deutschland fehlen einerseits noch haushaltsnahe Rückgabe-Möglichkeiten für ausgemusterte Elektro-Kleingeräte. Anderseits trifft die Umsetzung der Rücknahmepflicht durch den Elektrohandel lokal auf vielerlei Hindernisse (Buchart et al. 2016).

Weiterhin bestehen in den Problembereichen der Elektronikentsorgung, des Elektronikrecyclings bestehen und des Ressourcen-Abbaus bis heute ungelöste politisch-ökonomische und soziale Probleme. Für Columbit-Tantalit bspw., bekannt unter der Bezeichnung Coltan, steigt die Nachfrage seit 2000 pro Jahr um sechs Prozent wegen seiner Unersetzlichkeit in Prozessoren und Kondensatoren digitaler Endgeräte. Bis 2050 wird eine Vervielfachung des Rohstoffbedarfs für Batterien von Elektroautos erwartet. Infolge meist undurchsichtiger Lieferketten herrschen vielerorts problematische, oft illegale Strukturen vor. Besonders betroffen hiervon sind dysfunktionale Staaten wie die D.R. Kongo (u.a. Bürgerkrieg, korrupte Bündnisse aus Militärs, Rebellengruppen, Politiker und Geschäftsleute, illegale Abbaubedingungen, Verschleierung der Herkunftsorte, Zerstörung von Ökosystemen, vgl. u. a. Berdal 2016, Zeebroek 2008).

Förderung systemischen Denkens in Bildungsprozessen

Im Projekt wurde online verfügbares Bildungsmaterial auf Grundlage aktueller empirischer Erkenntnisse zur Förderung von systemischem Denken und Urteils- und Handlungskompetenz (vgl. Mehren, Rempfler, Ulrich-Riedhammer, Buchholz & Hartig 2016) innerhalb komplexer Lehr-Lern-Arrangements erstellt. Damit werden für die unterrichtliche Umsetzung die folgenden Ziele verfolgt:

  • Anbahnung von Fachkompetenz im Sinne eines systemischen Durchdringens der Komplexität des Gegenstandes
  • Bewusstsein schaffen für Relevanz längerer Nutzungszeiträume von Elektrogeräten und produktions- und distributionsbezogene ethische Kriterien
  • Bewertungs- und Entscheidungskompetenz fördern hinsichtlich der Berücksichtigung lokaler umwelt- und gesundheitsrelevanter Aspekte (u. a. Haltbarkeit, Austauschbarkeit von Akkus, Entsorgung von Elektroschrott, Nutzung von Gebrauchtartikeln)
  • Bewertungs- und Entscheidungskompetenz fördern hinsichtlich globaler umwelt- und gesundheitsrelevanter Aspekte (u. a. Wiedergewinnung und Aufbereitung umweltkritischer Metalle, Verbesserung von Recyclingraten, Transport- und Lieferketten von Rohstoffen und Metallen, Produzentenverantwortung, Firmenbewertung nach ethischen Kriterien)
  • Bereitschaft unterstützen, außerschulische Lernorte aufzusuchen (regionale Sammelstellen etc.), um Handlungsbereitschaft zu stärken

Der Blog doinggeoandethics.org – Fortbildung und Unterrichtsmaterial im Open-Access-Zugang

Mit den Materialien wurde seit September 2019 in allen Geographiekursen der Q11 am CEG weitergearbeitet und es wurden neue Unterrichtsmaterialien entwickelt, für die wiederum Schülerinnen und Schüler des CEG erste Lösungen lieferten. Diese konnten seitdem mehrfach innerhalb von Lehrerfortbildungen, u. a. an der Akademie für Lehrerbildung in Dillingen, zum Einsatz kommen. Um die große Menge an Material besser zugänglich zu machen und noch mehr Nutzer anzusprechen, wurde im September 2020 der Open-Access-Blog https://doinggeoandethics.com/ gegründet. Wir freuen uns darüber, dass alle Fotografien, die den Einsatz der Unterrichtsmethoden für interessierte Lehrkräfte veranschaulichen, am CEG entstanden sind und so einen guten Eindruck auch der hohen Motivation der Fachschaft vermitteln, komplexe Methoden im Unterricht einzusetzen (vgl. https://doinggeoandethics.com/2020/08/14/erfahrungen-mit-dem-projekt-schrottschatz-am-christian-ernst-gymnasium-erlangen/).

Text: Stefan Applis

Fotografien: Peter Link

Literatur

  • Aiblinger-Madersbacher, K. (2016). Grenzüberschreitende Verbringung von Elektro- und Elektronikaltgeräten (327-344). Online Abrufbar unter: http://www.vivis.de/phocadownload/Download/2016_rur/2016_RuR_327-344_Aiblinger_Madersbacher.pdf (letzter Aufruf 10.5.2018)
  • Applis, S. (2016). Geography Teachers’ Concepts of Working with Thinking Through Geography Strategies. International Research in Geographical and Environmental Education, 25(3), 195-210. DOI 10.1080/10382046.2016.1155326#.VuF7p0Z57WE
  • Applis, S. & Mehren, R. (2014). Global Learning in a Geography Course Using the Mystery Method as an Approach to Complex Issues. Review of International Geography Education online (RIGEO), 4(1), 58-70.
  • Berdal, M. (2016): The State of UN Peacekeeping: Lessons from Congo, Journal of Strategic Studies, DOI: 10.1080/01402390.2016.1215307
  • Buchart, M., Manhart, A., Mehlhart, G. & Degreif et. al. (2016). Auf dem Weg zu nachhaltigem Recycling von Elektroschrott und Altfahrzeugen in Entwicklungländern. Best-of-two-Worlds Konzept Ghana und Ägypten. Öko-Institut. e.V.: Freiburg.
  • Mehren, R., Rempfler, A., Ulrich‐Riedhammer, E. M., Buchholz, J., & Hartig, J. (2016). Systemkompetenz Im Geographieunterricht. Ein theoretisch Hergeleitetes und empirisch überprüftes Kompetenzstrukturmodell. Zeitschrift Für Didaktik der Naturwissenschaften. Verfügbar unter: http://link.springer. com/article/10.1007/s40573‐016‐0047‐y
  • Zeebroek, X. (2008): The United Nations Mission in the Democratic Republic of Congo: Searching for the missing peace. (Working Paper 66). Fride: Madrid.
Virtueller Schüleraustausch mit dem Liceo Corradini in Thiene / Italien

Virtueller Schüleraustausch mit dem Liceo Corradini in Thiene / Italien

Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig.

Dieses Diktum des römischen Philosophen Seneca trifft gerade in der aktuellen Pandemiesituation einen Nerv. Wir als Italienisch-Fachschaft wollten es bewusst wagen, wir wollten den coronabedingten Einschränkungen trotzen und haben uns entschlossen, unseren traditionellen Schüleraustausch der Q11 mit Italien in diesem besonderen Jahr in virtueller Form zu ermöglichen. Dies ist uns gelungen, und zwar mit dem Liceo Corradini in Thiene, einer Kleinstadt im schönen Venetien, nahe bei Vicenza und zahlreichen berühmten Villen Palladios.

Einen Einblick in eines unserer gemeinsamen Projekte möchten wir allen Interessierten hier geben: Knapp 60 Schülerinnen und Schüler beider Länder haben eine virtuelle Grußkarte erstellt, in der die eigene Stadt, die jeweilige Schule, kulturelle Besonderheiten und Weihnachtstraditionen dargestellt werden – doch sehen Sie selbst! Viel Spaß beim Erkunden unseres „thinglinks“ wünschen

Stephanie Neurath und Nina Zeller mit den beiden Q11-Kursen Italienisch

Zu Beethovens 250. Tauftag

Zu Beethovens 250. Tauftag

Quelle: lizenzfrei von https://pixabay.com/de/vectors/beethoven-klassiker-komponist-1295440/

Es sollte ein Jubiläumsjahr von gigantischem Ausmaß werden. Im Jahr 2020 wollte die Welt den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven feiern. Aus den bekannten Gründen mussten die Feierlichkeiten jedoch kleiner ausfallen – aber nicht entfallen. Zuvor sei allerdings geklärt: Da das früheste Dokument, welches die Geburt L. v. Beethovens bezeugt, ein Eintrag im Taufregister einer Bonner Kirchengemeinde ist, wurde am 17.12.2020 nicht dem Geburts-, sondern vielmehr dem 250. Tauftag des Jubilaren gedacht.

Auch am CEG wurde der Jubiläumstag im kleinen Rahmen begangen. Bereits seit den Herbstferien beschäftigten sich die 7. Klassen mit verschiedenen Facetten aus Beethovens Werk.

Einer der thematisierten Aspekte waren die Variationswerke und -techniken des Komponisten. So verfasste Beethoven über ein – heute als das Weihnachtslied „Tochter Zion“ bekannte – Thema aus Händels Oratorium „Judas Maccabäus“ eine Sammlung von 12 Variationen für Klavier und Violoncello.

Doch warum gerade dieses Thema? Zu Beethovens Zeit war es noch kein Weihnachtslied. Dennoch wurde die Siegeshymne aus Händels Oratorium schnell populär. Im Zuge der napoleonischen Kriege avancierte sie im Rahmen militärischer Feiern bald zum Lieblingsstück, wodurch insbesondere der Siegeschor berühmt wurde. Auch wenn die Variationen über „Judas Maccabäus“ der Fürstin von Lichnowsky gewidmet waren, komponierte Beethoven also im besten Sinne „populär“.

Um dem nachfühlen zu können, durften die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7b, c, und d ebenfalls kompositorisch tätig werden und in Anlehnung an Beethovens Variationen über ein populäres Thema für Klavier und Violoncello verfassen. Mit dem Lied „Rudolph The Rednosed Reindeer“ war schnell eine geeignete Vorlage gefunden.

Zur Feier von Beethovens Tauftag hatten zumindest die Klassen 7a, b und c in der letzten Schulwoche, zwei Tage vor dem Jubiläum und kurz vor dem Lockdown noch die Möglichkeit, ihre Kompositionen im Klassenzimmer live mit ihren Musiklehrkräften C. Barth und C. Steiner-Heinlein zu erleben und direkt mit dem Vorbild, Beethovens „Variationen über eine Thema aus dem Oratorium Judas Maccabäus“ zu vergleichen.

Ein Best-of der Kompositionen unserer Siebtklässlerinnen und Siebtklässler findet sich in der folgenden Audiodatei.

C. Steiner-Heinlein

Wie geht Probe?

Wie geht Probe?

NDR Radiophilharmonie (c) NDR, Foto N. Lund

Nur selten ergibt sich die Möglichkeit, bei der Probenarbeit eines Orchesters hinter die Kulissen blicken zu können. Meist erleben wir ein Sinfonieorchester erst ab dem Auftrittsapplaus. Doch: Welche Arbeit wird zuvor geleistet? Und: Wie erleben die Orchestermusiker diese Arbeit?

Umso schöner ist es gerade in einer Zeit ohne kulturelle Ereignisse, dass es der Klasse 7b möglich wurde, in einem eigens für den Jugendmedientag der ARD konzipierten Film die Musiker des NDR Radiophilharmonie in eine Probe für Schumanns 3. Sinfonie zu begleiten. Anschließend hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, per Live-Stream die im Film agierenden Musiker ausführlich über deren Arbeit zu befragen.

Juliana Müller und Caroline Wendt erinnern sich an das Online-Treffen mit den Musikern der NDR Radiophilharmonie folgendermaßen:

Am 1.12.2020 durften wir, die Klasse 7b, in einer Videokonferenz Profis von der NDR Radiophilharmonie Fragen rund um das Thema „Wie geht Probe?“ und „professionelles Orchester“ stellen. Dabei waren der Cellist Christian Edelmann und die Klarinettistin Susanne Gäuer. Wir erfuhren viele interessante Aspekte, die uns einen völlig neuen Einblick in die Welt der Musik ermöglichten und durften unsere Fragen über die Videokamera fragen. Dabei kam der Spaß nicht zu kurz: Mit den Musikern zusammen haben wir viel gelacht und gleichzeitig Neues erfahren.
So sollte Musikunterricht immer sein!

Der Beitrag „Wie geht Probe?“ der NDR Radiophilharmonie ist hier online erreichbar.

Christoph Steiner-Heinlein

Musikalischer Adventskalender 2020

Musikalischer Adventskalender 2020

Sehr geehrte Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,

in diesem Jahr ist wenig so, wie in den Jahren zuvor: im Musikunterricht und in den Chören darf nicht gesungen werden, im Instrumentalunterricht ist großer Abstand geboten, bzw. wir musizieren mit Maske, die Ensembles und Orchester dürfen nur in sehr geringem Maße oder mit strengen Hygiene-Regeln proben. Dadurch müssen unsere traditionellen Advents- und Weihnachtskonzerte und die vielen kleineren musikalischen Veranstaltungen und Auftritte entfallen.
Um Ihnen aber, liebe Eltern, und Euch, liebe Schülerinnen und Schüler, etwas adventliche Freude zu vermitteln, schenkt Ihnen und Euch die Fachschaft Musik in diesem Jahr einen besonderen Adventskalender. Diesen Kalender finden Sie/findet Ihr auf mebis. Jeden Morgen, etwa um 8.00 Uhr, kann dort ein neues Türchen geöffnet werden. Darin befinden sich kleinere und größere musikalische Schmankerl als Audio- oder Videodateien.
Wir freuen uns sehr, wenn Sie und Ihr diese Beiträge anhört und dabei in festliche Stimmung geratet! Gleichzeitig bitten wir Sie nachdrücklich, die einzelnen Dateien nicht herunterzuladen oder weiterzugeben, um die digitalen Rechte der Ausführenden gebührend zu schützen.
Die Fachschaft Musik dankt ganz besonders allen Beteiligten, die an diesem Kalender mitgewirkt haben für den positiven, musikalischen Impuls, der diese angespannte Zeit musikalisch bereichert!
Wir wünschen Ihnen und Euch nun von Herzen eine gute Adventszeit! Vor allem aber, dass Sie und Ihr gesund bleibt und wir als Schulfamilie gemeinsam diese besondere Zeit meistern!

Fachschaft Musik

„Chronik Eines Gymnasiums“ – Podcast über das CEG

„Chronik Eines Gymnasiums“ – Podcast über das CEG

Das W-Seminar Musik der Q11 hat eine Podcast-Reihe produziert, die informativ und amüsant über das Leben am Christian-Ernst-Gymnasium in Erlangen berichtet. 

Das Themenspektrum reicht von ganz aktuellen Themen („Unsere Orchester – Die aktuelle Lage“) und Tipps für das nächste Klassenvorspiel („Unser Instrument – Lampenfieber beim Vorspielen“) bis zum Essen in der Mensa („Unsere Ernährung – Gutes Essen in der Mensa“) und dem bisher unerforschten Musikgeschmack mancher unserer Lehrerinnen und Lehrer („Unsere Lehrer – Die Musik ihrer Jugend“). 

Aus vielen Originaltönen des CEG, spannenden Interviews, interessanten Informationen und abwechslungsreicher Musik sind 14 sehr unterhaltsame Podcast-Folgen entstanden!

Neue Folgen erscheinen immer donnerstags und können auf den großen Plattformen von Google, Apple und Spotify unter dem Namen „Chronik Eines Gymnasiums“ gefunden und abonniert werden.

Außerdem wird jede Folge auch hier auf der CEG-Homepage verlinkt sein.

Viel Vergnügen beim Hören wünscht das W-Seminar Musik der Q11!

Keine Ergebnisse gefunden

Die angefragte Seite konnte nicht gefunden werden. Verfeinern Sie Ihre Suche oder verwenden Sie die Navigation oben, um den Beitrag zu finden.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner