Das Sommerkonzert bildet traditionell den musikalischen Höhepunkt des Schuljahres. Dennoch steht es ebenso jeweils für den letzten musikalischen Höhepunkt der Abiturientinnen und Abiturienten vor deren Verabschiedung. Dementsprechend erzählte das CEG-Sommerkonzert am Donnerstag, den 27.6.2024, in der prall gefüllten Heinrich-Lades-Halle auch Geschichten des Abschiednehmens und des Wiedersehens und Wiederhörens.
Nach einer festlichen Eröffnung durch das Bläserensemble Charming Brass (Ltg. Simone Spaeth) unter anderem mit Charpentiers bekanntem Prélude aus dem „Te deum“ trug das Orchester der siebten und achten Klassen unter der Leitung von Verena Stegemann gekonnt Evergreens der Filmmusik vor. So kam es zu einem Wiederhören mit „Fluch der Karibik“ und den eingängigen Melodien des Filmmusicals „La La Land“.
Ebenso stürzte sich das Orchester der sechsten Klassen (Ltg. Christoph Steiner-Heinlein) in das Wagnis, ein höchst bekanntes Werk zu interpretieren. Mit Smetana gondelten die Schülerinnen und Schüler des Einsteigerorchesters sicher und klangschön die Moldau hinab und umschifften geschmeidig so mache Stromschnelle.
Der Beitrag des Jugendchors mit Verena Stegemann am Pult wurde vom Kontrast der Epochen geprägt. Während Schumanns Vertonung des Volksliedes „Wenn ich ein Vöglein wär“ einer intimen romantischen Rückschau entsprach, öffneten die brillanten Soli von Lisa Adam (7c), Clara Adam (8d) und Elena Eichler (8b) in „A Million Dreams“ den Blick auf eine visionäre, bunte Zukunft.
Geschichten der Nacht erzählte der Mädchenchor unter der Leitung von Julian Bobe mit René Clausens „O Boundless, Boundless Evening“ (Cellosolo: Janna Hill, 11c) und Sylke Zimpels „Blau sinkt der Abend“ eindringlich und intensiv. Im Pop-Song „Wake Me Up“ zeigte das Spitzenensemble der Schule hingegen vollen Elan und wurde hierfür von Tobias Burger, der als beat-boxender Gast die Funktion des Schlagzeugs übernahm, bravourös begleitet.
Die Chance, auf der großen Bühne der Stadthalle solistisch aufzutreten, kam dem Pianisten Bill Xiang (11a, Klasse Dorian Keilhack) zu. In Beethovens erstem Klavierkonzert zeigte er unter der Begleitung des Kammerorchesters (Ltg. Christoph Steiner-Heinlein) vollkommen sicher, welch transparente Strukturen der Komponist auch dem Solisten zudenkt. Eine absolut reife Leistung!
Mit Träumen und Visionen entließ schließlich der Große Chor mit Julian Bobe das Publikum in die Pause. Nach „Sweet Dreams“ von Annie Lennox interpretierte der Chor etwa den von der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung inspirierten Song „Blackbird“ klangvoll und überzeugend.
Beschwingt und kraftvoll luden die Bigband unter dem Dirigat von Bernd Aschmoneit sowie das Blasorchester (Ltg. Regina Scherer) etwa mit dem Funk-Song „Chamäleon“ von Herbie Hanckock oder dem Hawaii Five-0-Thema zum zweiten Teil des Konzertes ein.
Ein Ausschnitt aus dem für die traditionelle Rom-Reise des Großen Orchesters durch Andreas Englhardt einstudierten Deutschen Requiem von J. Brahms schloss sich dem folgend an. „Ihr habt nun Traurigkeit“ scheint für ein Sommerkonzert zwar zunächst sehr schwermütig. Der der Komposition zugrunde liegende Text von Martin Luther eröffnet aber weniger zurückblickende Traurigkeit als die Freude auf ein Wiedersehen. Mit klangvoller Unterstützung des Großen Chores gelang so ein hoffnungsvoller Abschluss eines wunderbaren Sommerkonzertes. Ebenso können wir auf ein Wiedersehen mit der Kollegin Christiane Merdes-Braun hoffen, die sich mit glockenheller Sopranstimme als Solistin in diesem Programm-Beitrag in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete.
Auch den Abiturientinnen und Abiturienten wünschte die musikalische Familie des CEG zum Abschied alles Gute mit dem Song „The Show Must Go On“ von Queen und freut sich auf ein herzliches Wiedersehen.
Christoph Steiner-Heinlein
Fotos: Diego Sindbert