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Ernst ist verschwunden – und wieder aufgetaucht!

Ernst ist verschwunden – und wieder aufgetaucht!

Klar ist in der Musiktheateraufführung am 12.7.2022 im Theatersaal der Franconian International School zunächst nur: Ernst ist verschwunden!

Dass Ernst, der Schulgründer ein lustiger Mensch gewesen sein musste, stellten die Schülerinnen und Schüler der CEG-Theatergruppe der 6. Klassen (Leitung und Inszenierung: Ursula Ittner) bei der Aufführung ihres selbsterfundenen Musik-Krimis deutlich heraus: Fast alle in der Schule heißen nämlich „Ernst“ – vom Schulleiter Herrn Dr. Ernst bis hin zum Hund des Hausmeisters. Da sind witzige Verwechslungen natürlich vorprogrammiert. Mit ebenso viel Witz und Spielfreude stellten die Kinder Szenen aus dem Unterricht des fiktiven Ernst-Gymnasiums dar, verwickelten den ebenso fiktiven Sportlehrer Ernst in dunkle Geschäfte und ließen Ernst, den Chemielehrer mitsamt seiner Klasse explodieren. Lange blieb die heiße Spur zu Ernst verborgen… man vermutete immer finstere Machenschaften und so nahm man die Lage schließlich ernst und holte die Polizei. Bei wilden Verfolgungsjagden dehnten die Schauspielerinnen und Schauspieler die Bühne schließlich bis in den Zuschauerraum aus.

Für ernste, aber bisweilen auch heitere Stimmung sorgte das Orchester der 5. und 6. Klassen (Leitung: Christoph Steiner-Heinlein). Zahlreiche Arrangements mit düsteren Titeln wie „Dark Adventure“, „Lost Tomb oft the Incas“ oder „Vulcans Forge“ sorgten für spannende Momente, während verschiedene Volkstänze, etwa ein feuriger Czardas, die ausgelassene Stimmung auf dem Schulpausenhof untermalten. Die Würde des Schulleiters war in der Gavotte aus Griegs Holberg-Suite zu vernehmen, während die Szenen der Verfolgungsjagd durch die Filmmusik aus „Fluch der Karibik“ angeheizt wurden.

Erst ganz am Ende des Krimis löste sich die ernste Lage auf: Der verschwundene Ernst war „nur“ eine Statue des Schulgründers Ernst am Ernst-Gymnasium, die restauriert worden war und zum Finale im neuen Glanz auftauchte. Die Begeisterung der „Schulfamilie“ verschmolz mit dem Applaus des Publikums in zwei gut besuchten Aufführungen.

Ursula Ittner, Christoph Steiner-Heinlein

„Uns bringen alle Zeitzeugen und Dokumentationszentren nichts, wenn wir nicht selbst tätig werden.“

„Uns bringen alle Zeitzeugen und Dokumentationszentren nichts, wenn wir nicht selbst tätig werden.“

Am 06.07.2022 konnten wir endlich wieder Mario Röllig bei uns an der Schule begrüßen, der in den 10. Klassen eindrücklich seine Erfahrungen vom Leben in der DDR und der Verfolgung durch die Stasi berichtete.

Mario Rölligs Biografie ist dabei keine Einzelheit, seine Darstellung sehr nah an den Jugendlichen. Gerade im jugendlichen Alter, zwischen Schulabschluss, Berufseinstieg und erster großer Liebe, musste der gebürtige Berliner in einem krassen Einschnitt erleben, wie ihm zunächst Arbeit, dann Meinung genommen und er schließlich zum Verrat an seinen Mitmenschen gedrängt werden sollte. Äußerst mutig beschloss er dann, nicht zu kooperieren, und er versuchte zu fliehen, wurde aber an der Grenze gefangen und bekam den ganzen perfiden Unterdrückungsapparat der DDR hautnah zu spüren.

Für Schülerinnen und Schüler aus dem Jahr 2022 scheint so eine Zeit weit entfernt und fremd, umso eindrücklicher die Begegnung mit dem Zeitzeugen, der wie immer auch gerne Rede und Antwort am Ende seines Vortrags stand. Der Appell, wachsam zu sein, verhallte sicher nicht ungehört.

Wolfgang Dorn

Auf gute Zusammenarbeit!

Auf gute Zusammenarbeit!

Durch die neue Kooperation zwischen der Erlanger Stadtbibliothek und dem Christian-Ernst-Gymnasium war es möglich, den lichtdurchfluteten Innenhof der Stadtbibliothek für ein Schulkonzert zu nutzen. So konnten sich das Cello-Ensemble sowie das Kammerorchester des CEG am 8. Juli 2022 in diesem Umfeld nicht nur der Schulfamilie, sondern auch einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren, die durch die gute Einsehbarkeit des Konzertortes bereits bei den Proben mit den Ensembleklängen umschmeichelt wurde.

Auf dem Programm stand eine bunte Folge unterschiedlichster Werke. Mit dem Abiturienten und Jungstudenten Manuel Ebert als virtuosem Flöten-Solisten wurde der Abend mit großem instrumentalem Können durch C. P. E. Bachs Flötenkonzert in d-Moll eröffnet. Romantisch-tänzerische Klänge folgten darauf mit dem Menuett aus Robert Fuchs‘ Streicherserenade – beide Werke wurden dabei vom Kammerorchester unter der Leitung von Philipp Barth vorgetragen.

Mit einem breit gefächerten Intermezzo von vier Stücken zeigte auch das Cello-Ensemble (Leitung Christoph Steiner-Heinlein) seine Klang- und Stilfülle: Von Schuberts „Ständchen“ führte es die Zuhörer über K. Jenkins Palladio und J. Williams Filmmusik zu „Schindlers Liste“ zu deinem beschwingten karibischen Lied: „La Media Noce“.

„A-roving“ – ständiges Unterwegssein war denn auch Programm im folgenden Abschnitt des Konzertes: dies trägt der erste Satz aus John Rutters Streicher-Suite im Namen, welche mitreißend und witzig vom Kammerorchester vorgetragen wurde.

Einen würdigen Abschluss fand das bunte Programm mit Auszügen aus J. S. Bachs Kantate „Jauchzet Gott in allen Landen“ (BWV 51), für deren virtuose Passagen das Orchester durch Franziska Fröhlich (Sopran) und Linus Löffler (Trompete) ergänzt wurde.

Das Christian-Ernst-Gymnasium ist der Stadtbücherei Erlangen sehr dankbar, den Innenhof als Konzertraum nutzen zu dürfen.

Christoph Steiner-Heinlein

Endlich wieder echte Bühnenluft: ein wahres Musikfest!

Endlich wieder echte Bühnenluft: ein wahres Musikfest!

Ein traditionelles Highlight im Konzertkalender des Christian-Ernst-Gymnasiums stellt der alljährliche Auftritt der Schülerinnen und Schüler des CEGs in der grandiosen Akustik der Erlanger Heinrich-Lades-Halle dar. Nach zweijähriger Zwangspause war dies am 29. Juni 2022 beim Sommerkonzert nun wieder möglich – und alle Beteiligten genossen die besondere Auftrittsatmosphäre.

Wie die Superhelden im Film „Die Unglaublichen“ (The Incredibles) eröffnete das Blasorchester unter der Leitung von Regina Scherer den Abend kraftvoll, gefolgt von einem Coldplay-Medley der Songs Clocks, Paradise und Viva la Vida.

Anschließend entführte das Orchester der 5. und 6. Klassen (Leitung: Christoph Steiner-Heinlein) in düstere Klangwelten. Das Ensemble präsentierte – wieder von vollklingenden Bläsern getragen – mit „Lost Tomb of the Incas“ und „Dark Adventure“ die Eröffnungsmusik zum Musik-Krimi „Ernst ist verschwunden“, welcher im Juli 2022 in der Frankonian International School über die Bühne gehen sollte.

Nachdem auch das Orchester der 7. und 8. Klassen unter der Leitung von Christine Barth mit einem James Bond-Medley weitere kriminelle Energie im Raum versprühte, beruhigte sich das Szenario mit den fließenden und ruhigen Klängen des berühmten Walzers Nr. 2 aus Dmitri Schostakowitschs Jazz-Suite.

Klare Linien verfolgte das zwölfköpfige Cello-Ensemble: Unter der Leitung von Christoph Steiner-Heinlein brachte es ein Arrangement von Karl Jenkins‘ Palladio, eine Hommage an den gleichnamigen und bedeutenden italienischen Renaissance-Architekten zu Gehör.

Dem folgten mit dem Laudate Dominum von Richards Dubra andächtige Klänge, glockenrein vom Mädchenchor unter der Leitung von Joachim Adamczewski vorgetragen. Über ein Arrangement des finnischen Volksliedes „Vem kann segla fötutan vind“ von Eriks Esenvals („Who can sail without the wind“) und das mit einem von Anna Popugaeva gespielten Oboensolo versehene „Now touch the air softly“ von David Brunner spannte das Ensemble schließlich den Bogen bis hin zu Aretha Franklins ikonischer Freiheitshymne „Think“.

Mit sommerlich-fetzigen Melodien verabschiedete der Große Chor (Leitung: Philipp Barth und Julian Bobe) das Publikum in die Pause: An „Canada in Springtime“ und Billy Joels „Just the way you are“ sowie Dan Forrests „Good Night“ schloss sich die Fusionjazz-Nummer „Birdland“ von Joe Zawinul an. Dabei wurde der Chor von einer Band aus Oberstufenschülerinnen und -schülern sowie Lehrkräften begleitet.

Beschwingt durch Cole Porters „Easy to Love“, das geheimnisvoll eröffnende „Besame mucho“ von C. Velaquenz sowie mit dem entspannten „My Favorite Things“ von Richard Rogers startete die zweite Konzerthälfte mit Bigbandklängen unter der Leitung von Bernd Aschmoneit.

Aus Krankheitsgründen kurzfristig von Joachim Adamczewski übernommen, brachte nun das von Andreas Englhardt einstudierte Große Orchester gemeinsam mit dem Großen Chor Auszüge aus Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ zu Gehör: Die Vorstellung des Chaos, die Arie „Nun beut die Flur“ sowie „Mit Freuden sieht das Wunderwerk der Himmelsbürger frohe Schar“ waren Teile des Repertoires, welches das Orchester bereits in der Vorwoche in Rom aufgeführt hatte. Dem Chor standen als Solisten Franziska Fröhlich (Sopran), Julian Bobe (Tenor) sowie der Dirigent selbst als Bariton zur Seite.

Eine „frohe Schar“ durfte das Publikum bejubeln, als anschließend die im Musikbereich engagierten Abiturientinnen und Abiturienten gebührend geehrt und verabschiedet wurden. Noch größer war jedoch das Abschiedsgeschenk, welches das Große Orchester sowie der durch Ehemalige vergrößerte Große Chor dem langjährigen und verdienten Musikfachbetreuer Joachim Adamczewski machte: Mit Carl Orffs „O Fortuna“ aus den Carmina Burana beschworen diese Ensembles für ihn ein glückliches Schicksal und verabschiedeten ihn so gebührend in seinen Ruhestand.

Christoph Steiner-Heinlein

Eine bleibende Erinnerung

Eine bleibende Erinnerung

Nicht so ganz zufällig, wohl aber auf der via sacra begaben sich unsere Schülerinnen und Schüler auf römische Spurensuche. Die einstige Prachtstraße, die vom Kolosseum hin zum Forum Romanum führt, ist Schauplatz einer der bekanntesten Satiren des Dichters Horaz, der von einer lästigen Begegnung mit einem aufdringlichen Quälgeist berichtet, der nicht so ganz begreift, dass Horaz seine Ruhe möchte. Passend zum historischen Ort versetzten sich Schülerinnen unserer Oberstufe spontan in die literarische Situation und rezitierten den Anfang der berühmten Satire I,9:

Ibam forte via sacra, sicut meus est mos,

nescio quid meditans nugarum, totus in illis:
accurrit quidam notus mihi nomine tantum…

Zufällig ging ich neulich auf der heiligen Straße, wie es meine Gewohnheit ist,
und, während ich über was weiß ich alles an Nichtigkeiten nachdachte, ganz in ihnen versunken,
da kommt einer daher, der mir nur dem Namen nach bekannt war…

Nicht nur für alle Beteiligten, sondern auch für die umherstehenden Touristen bleibt die via sacra mit Sicherheit fortan in guter Erinnerung.

Thomas Bittner
Kursleiter

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