Alljährlich begehen Mitglieder des Bundes der Vertriebenen sowie geschichtsinteressierte den „Tag der Heimat“. Bei diesem handelt es sich um ein zentrales Element der Erinnerungskultur bezüglich einer der größten Fluchtbewegungen der Menschheitsgeschichte: Die Vertreibung von knapp 16 Millionen Deutschen aus Ost-, Mittel-, und Südosteuropa nach dem zweiten Weltkrieg. Zeitgleich wird auch an die historischen Hintergründe erinnert: den Angriffskrieg des NS-Regimes und die damit verbundenen Gräueltaten.
Im Zuge des 80. Jahrestages dieser Ereignisse versuchte der Bund der Vertriebenen Erlangen erstmals, auch ein Jugendliches Publikum anzusprechen.
Und so waren neben Ehrengästen wie Dr. Konrad Körner (MdB), Walter Nussel (MdL), OB Florian Yannik sowie dem polnischen Generalkonsul Rafał Wolski auch zwei Schüler des CEG anwesend: Maximilian Schenkel und Aron Klemm vertraten das P-Seminar PuG (24/ 25) mit dem Projekttitel „Offen aus Tradition? Migrationsgeschichte(n) Erlangens im Dialog“.
Die Schüler stellten das im vergangenen Schuljahr erstellte Projekt, das sich in Form einer Wanderausstellung mit dem Thema Migration und Integration in Erlangen beschäftigt, vor. Sie betonten dabei die Vielschichtigkeit von Migrationserfahrungen, die sich – so die Schüler – nicht auf plakative politische Moralformeln reduzieren ließen. Beispielhaft wurde dieser Befund – passend zum Tag der Heimat – anhand von zwei konkreten Lebensgeschichten von aus dem Sudetenland und Schlesien geflohenen Personen vor Augen geführt. Videointerviews mit diesen Zeitzeugen, die auch Teil der Ausstellung sind, fungierten als digitale Ergänzungen.
Anschließend an die Veranstaltung wurde die ebenfalls im Redoutensaal aufgebaute Ausstellung unter regem Interesse besucht.
Insbesondere Generalkonsul Wolski und MdB Dr. Körner hoben die besondere Bedeutung der Ausstellung zur politischen Bildung und zur Geschichtskultur hervor.
Der Auftritt des P-Seminar am Tag der Heimat illustriert, wie das kulturelle Bewusstsein Deutschlands generationenübergreifend gepflegt werden kann.
Die Ausstellung „Offen aus Tradition? Migrationsgeschichte(n) Erlangens im Dialog“ kann unter www.offenaustradition.de besichtigt werden. Angesichts der internationalen Wochen gegen Rassismus im März 2026 wird die Wanderausstellung auch im CEG ausgestellt.


