Seite wählen

Ätherische Sphären, die geheimnisvoll-dunkle Nacht, die Nacht der Nächte, die Mond- und die Polarnacht – all diese „himmlischen“ Facetten zogen sich verbindend durch das Weihnachtskonzert der Oberstufe, das am 20.12.2018 in der Matthäus-Kirche stattfand.

Eröffnet wurde das Konzert von Elinor Neubauer (Q12), die an der Orgel aus pulsierend nachschlagenden Achteln und schillernden Akkorden die Choralmelodie „Allein Gott in der Höh` sei Ehr“ erwachsen ließ und mit diesem Stück von E. Schneider die Zuhörer zunächst in die ätherische, himmlische Klangwelt führte.

Von der Höhe in die Tiefe führte nun das große Orchester (Ltg. Andreas Englhardt) und lud selige Geister zu einem Reigen mit der berühmten Ballettmusik von C. W. Gluck ein. Sicher und klangvoll ließ dabei Eva-Lena Roll (Q12) als Solistin ihre Flöte erklingen und strahlte über das bei diesem Stück in kleiner Besetzung agierende Orchester. In den beiden nun folgenden symphonischen Stücken „Nuages“ und „Fêtes“ (aus „Trois Nocturnes“ von C. Debussy) verströmte das Orchester weich-mystische Klänge, die immer wieder von elegischen Einwürfen des Englisch-Horns (Christina Böhm, Q12) durchbrochen und verbunden wurden, in die nun geheimnisvoll blau illuminierte Kirche; der zweite Satz führte mit schmetternden Trompetenfanfaren, eleganten Streicherlinien und präzisen Einwürfen des Schlagwerks wieder in eine hellerleuchtete Welt zurück.

Der Mädchenchor (Ltg. J. Adamczewski) improvisierte bereits während des Auftretens kanonisch über kleine Melodiephrasen, die dann in dem Stück „Gaudete Christus natus est“, in dem das Wunder der heiligen Nacht besungen wird, kulminierten. In den beiden folgenden Kompositionen von G. Fauré und D. L. Brunner zeigte sich die äußerst hohe Gesangs- und (romantische) Legatokultur und die fein abgestimmte Interpretation dieses Ensembles wieder in besonderem Maße. Christina Böhm setzte zusätzlich mit der Oboe bei „Now touch the air softly“ schöne Akzente.

Schlicht und ergreifend intonierte dann das Kammerorchester (Ltg. Gabi Bergmann) das „Ave verum“ von W. A. Mozart, um anschließend, verstärkt durch einige Bläser, beim Auftritt von Annika Elsässer (Q12) als sicherer und aufmerksamer Partner zu fungieren. Die Violinistin spielte höchst konzentriert, virtuos und klanglich überragend den anspruchsvollen 1. Satz aus dem Konzert für Violine und Orchester von F. Mendelssohn-Bartholdy, der sowohl furiose und lebensbejahende, aber auch melancholische Passagen bietet. Zu Recht bekam die Solistin einen langanhaltenden, stürmischen Applaus!

Das Blasorchester – das jüngste Ensemble der Schule – spielte nun ein fetzig-peppiges Arrangement, bei dem G. F. Händels „Halleluja“ mit einem Gospel verbunden wurde. Die Bläser, allen voran die hohen Stimmen, verstanden es unter der Leitung von W. Schmidbauer sowohl die jazzig-improvisatorischen, als auch die traditionellen Elemente der Musik mit großer Spielfreude zu präsentieren und animierten das Auditorium sogar zum Mitklatschen.

Die beiden Stücke des großen Chores (Ltg. P. Barth und J. Bobe) führten noch einmal unmittelbar zu dem Thema des Konzertes: In der Komposition „Northern Lights“ macht der Komponist O. Gjeilo das Polarlicht, das Aurora borealis, mit klaren, „eisigen“ Klängen hörbar. In der „Ballade to the moon“ (D. Elder) werden die wunderbaren Facetten einer Mondnacht mit spannungsreichen und impressionistischen Harmonien besungen. Beide Stücke sang der Chor mit intensivem Klang und sicherer Intonation. Zudem folgten die Sängerinnen und Sänger den agogischen Schwankungen der Musik von D. Elder leidenschaftlich und Luisa Schmid (Q12) erwies sich als sichere und aufmerksame Begleiterin am Klavier.

Zum Abschluss des Konzertes sangen alle Anwesenden das Adventslied „Macht hoch die Tür“ und ließen so ein abwechslungsreiches und spannungsgeladenes Konzert gemeinsam ausklingen.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner