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Das Kunst P-Seminar „Künstlerkinder“ hat sich das Ziel gesetzt, Kinder für Kunst zu begeistern und ihnen vor allem Spaß am Gestalten, Formen, Malen und Basteln zu vermitteln. Unsere kleinen Künstler sind alle in der vierten Klasse der Grundschule, und wir haben entweder in Teams oder einzeln mit ihnen selbstgeplante Projekte durchgeführt.

Abschlusspräsentation in der Rückertschule

Abschlusspräsentation in der Rückertschule

Doch bevor wir zwölf Schülerinnen und Schüler des Seminars selbst Lehrer spielen durften, beschäftigten wir uns mit dem Gebiet der Pädagogik. In diesem Sinne stellte jeder Teilnehmer entweder einen Psychologen, Pädagogen oder verschiedene Formen des Kunstunterrichts in einem Referat dar. Dieses sollte wie eine normale Schulstunde gestaltet werden, um bereits zu Beginn des gesamten Projekts das „Lehrerdasein“ zu üben. Dieser Teil stellte also unsere Basis für die Arbeit mit den Kindern dar. Ziel dessen war es, uns Informationen zu der Entwicklungsstufe der Kinder nahe zu bringen, damit wir unsere eigenen Projekte angemessen daran anpassen und in deren Durchführung besser auf die Kinder eingehen konnten.

Der zweite große Teil unseres Seminars war das Entwickeln eigenständiger Projekte, die jeweils auf mehrere Stunden ausgelegt waren. Wir hatten für den Ort der Durchführung die Wahl zwischen der Friedrich-Rückert Schule in Erlangen und dem Hort Grünewaldstraße in Nürnberg. Bei der Gestaltung der Projekte wurden uns große Freiheiten gelassen, sodass wir unserer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Am Ende dieser Phase musste jeder sein individuelles Projekt präsentieren und es wurde entschieden, welches Projekt wie umgesetzt wird. Im Zuge dessen wurden bei den Projekten für den Hort Elemente aus verschiedenen Projektentwürfen kombiniert und somit Teams von zwei bis drei Personen geschaffen. Im Falle der Rückert-Schule wurden alle Projekte von einzelnen Personen in ihrer ursprünglichen Form umgesetzt. Insgesamt gab es dadurch fünf Projekte in der Rückert-Schule und drei im Hort.

Beim Anfertigen der Gipsmasken im Hort

Beim Anfertigen der Gipsmasken im Hort

Den letzten Teil des P-Seminars bildete die Umsetzung der Projekte, die zwischen September 2015 und Januar 2016 stattfand. In der Rückert-Schule hat Dominik Blöchl sein Projekt „Malen mit Gips“ mit dreizehn Viertklässlern durchgeführt. Sie haben aus einzelnen Leinwänden ein großes gemeinsames Werk erschaffen, welches die Vielfalt der Schule und den Grundgedanken von Einheit widerspiegelt. Dazu haben die Kinder das Motiv mit Gipswänden auf den Leinwänden dargestellt und dann nach ihrer eigenen Vorstellung bemalt und verziert. Antonia Mehltretter, die ebenfalls mit einem Dutzend Kindern aus der vierten Klasse arbeitete, unterstützte die Kinder beim Basteln von Traumfängern. Das Ergebnis waren individuelle Werke und großer Spaß auf Seiten der Schüler und der neuen Lehrerin. In Kristina Mückes Projekt „Mara Weltuhren“ gestalteten die Schüler und Schülerinnen Holz-Uhren nach dem Vorbild der Erlanger Künstlerin Mara. Hierzu erstellten sie zunächst Entwürfe, die sie schließlich auf Sperrholzplatten übertrugen. Anschließend wurden diese zurechtgesägt, geschliffen, bemalt und zuletzt das Uhrwerk eingebaut. Caterina Wehner vermittelte in ihrem Projekt „Antike“ zunächst allgemeines Wissen zu dieser Epoche, wobei sie den Fokus auf die Götter legte. Daraufhin entwarfen die Kinder eigene „Schulgeister“, die Eigenschaften der Schule verkörpern und gleichzeitig die Schule beschützen sollten. Im weiteren Verlauf des Projekts gestalteten die Schüler ein Symbol für ihren Geist mit Mosaik-Steinen auf Holzplatten und erstellten Steckbriefe. Amelie Rossmanith töpferte mit ihren Künstlerkindern Tassen aus Ton. Diese wurden anschließend glasiert, mit Keramikfarben bemalt und von den Kindern individuell gestaltet, sodass jeder nun seine ganz persönliche, selbst gemachte Tasse hat.

Beim Papierschöpfen im Hort

Beim Papierschöpfen im Hort

Die Projekte im Hort wurden jeweils durch Teams von zwei bis drei Personen durchgeführt: Leonie Czechs, Magdalena Andres‘ und Valerie Gierings Indianer Projekt gab den Kindern einen Einblick in das Leben als Indianer. Die Kinder bastelten Regenmacher und Gips-Masken, die sie jeweils nach ihren eigenen Vorstellungen bemalten und verzierten. Elisabeth Lehr und Julia Eichler bauten mit ihren Kindern Rahmen, um damit Papier zu schöpfen. Außerdem stellten die zwei Lehrerinnen mit den Kindern Farben aus Lebensmitteln her, die zum Färben der Papiere verwendet wurden, zusätzlich verzierten sie diese mit Glitzer und Federn. Schlussendlich schnitten die Kinder ihre Papiere in den Formen von Blumen, Blüten, Blättern und Sonnenstrahlen aus, woraus sie dann einen Blumenstrauß und eine Sonne machten. Bei Lisa Hoffmanns und Cara Hammads Projekt „Die kleine Hexe“ entwarfen die Kinder dreidimensionale Figuren in Anlehnung an die gleichnamige Geschichte von Otfried Preußler, die allerdings etwas umgeschrieben wurde. Aus Flaschen, Pappmaschee, selbst hergestellten sowie gekauften Farben, Stoffen und Fäden wurden eigene und individuelle Hexen und Zauberer erschaffen, zu denen am Ende noch ein Steckbrief geschrieben wurde.

Beim Anfertigen der Mara Uhren in der Rückertschule

Beim Anfertigen der Mara Uhren in der Rückertschule

Durch die Projekte ist uns am eigenen Leib klar geworden, wie anstrengend es als Lehrer sein kann, sowohl bezüglich der Vorbereitung als auch der Durchführung. Dennoch ist das prägende Ergebnis, welches alle Beteiligten aus der gemeinsamen Arbeit gezogen haben, ein durchweg Positives. Die Schwierigkeiten und die viele Arbeit, die in die Projekte gesteckt wurde, werden von den Erinnerungen an die Freude beim künstlerischen Arbeiten mit den Künstlerkindern überstrahlt.

Cara Hammad, Q12

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