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Das CEG auf dem Weg zur UNESCO-Projektschule

 

Was bedeutet das UNESCO-Konzept – und warum prägt es unsere Schulentwicklung?

Das Christian-Ernst-Gymnasium hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Frage beschäftigt, wie eine moderne Schule junge Menschen bestmöglich auf eine komplexer werdende Welt vorbereiten kann. Die Orientierung an den Leitlinien der UNESCO-Projektschulen bietet dafür einen überzeugenden Rahmen: Wertebildung, Nachhaltigkeit, kulturelle Vielfalt und Friedenserziehung stehen im Mittelpunkt. Besonders zentral ist dabei das Konzept der Global Citizenship Education – einer Bildung, die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, als verantwortungsbewusste, reflektierte und aktive Mitglieder einer globalen Gemeinschaft zu handeln.

Global Citizenship Education als Klammer der Schulentwicklung

Am CEG ist dieses UNESCO-Verständnis nicht nur ein zusätzliches Projekt, sondern wird bewusst als Rahmen aller Schulentwicklungsprozesse genutzt.
Das bedeutet:

  • Alle bestehenden und neuen Initiativen – von Demokratiebildung über Nachhaltigkeit bis hin zur kulturellen und sprachlichen Bildung – werden organisch miteinander verbunden.
  • Projekte werden nicht isoliert gedacht, sondern so gestaltet, dass sie sich gegenseitig ergänzen und stärken.
  • Schülerinnen und Schüler sollen im Laufe ihrer Schulzeit Kompetenzen erwerben, die ihnen helfen, lokal Verantwortung zu übernehmen und global zu denken.

So entsteht ein stimmiges schulisches Gesamtprofil, das weit über Einzelaktivitäten hinausgeht und den ganzheitlichen Ansatz der UNESCO-Projektschulen aufgreift.

Der Weg zur UNESCO-Projektschule

Seit inzwischen anderthalb Jahren besitzt das CEG den Status einer „interessierten Schule“ im Netzwerk der UNESCO-Projektschulen. Diese Phase dient der Orientierung, Profilbildung und dem Aufbau erster Schwerpunkte.
Im Laufe des aktuellen Schuljahres wird sich das CEG nun um die Höherstufung zur „mitarbeitenden Schule“ bewerben – ein wichtiger Schritt, der zeigt, dass wir die UNESCO-Prinzipien bereits aktiv umsetzen und weiter vertiefen.

Unser Ziel ist es, in zwei Jahren die vollständige Anerkennung als UNESCO-Projektschulezu erhalten. Dieser Prozess ist anspruchsvoll und bewusst langfristig angelegt, denn er verlangt, dass die UNESCO-Leitlinien dauerhaft sichtbar, nachhaltig verankert und im gesamten Schulleben lebendig sind.

Warum dieser Weg wichtig ist

Mit der Ausrichtung an den UNESCO-Zielen schafft das CEG eine klare pädagogische Orientierung:

  • Die Kinder und Jugendlichen sollen lernen, kritisch zu denken, Verantwortung zu übernehmen und konstruktiv an gesellschaftlichen Prozessen mitzuwirken.
  • Gleichzeitig wird die Schule zu einem Ort, an dem Vielfalt gelebt, Demokratie erprobt und nachhaltiges Denken selbstverständlich

Wir verstehen den Weg zur UNESCO-Projektschule als Chance, das CEG weiterzuentwickeln – gemeinsam mit unseren Schülerinnen und Schülern, ihren Familien und unserem Kollegium.

Im Folgenden können Sie anhand einiger ausgewählter Aktivitäten nachvollziehen, wie sich verschiedene zentrale Initiativen, Projekte und Maßnahmen unserer Schule unter dem Dach des UNESCO-Konzeptes zu einem in sich schlüssigen Ganzen fügen:

Die Pflege des immateriellen Kulturerbes ist Teil unserer DNA als musisches Gymnasium. Die nationale Liste des immateriellen Kulturerbes nennt unter der Überschrift „Musik und Darstellende Kunst“ beispielsweise die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft. Mit zahlreichen erstklassigen Ensembles wie dem Großen Orchester, der Big Band, zahlreichen Auswahl-Ensembles und mehreren Chören sowie mehreren Theatergruppen in allen Jahrgangsstufen werden die Schülerinnen und Schüler unserer Schule Teil dieser Landschaft und tragen erheblich zu ihrer Pflege und Bewahrung bei. Bei zahlreichen öffentlichen Auftritten und Konzerten, aber auch bei der musikalischen Umrahmung von beispielsweise städtischen Veranstaltungen beweisen unsere Ensembles und Solisten ihre Klasse, die auch immer wieder durch Preise bei entsprechenden Wettbewerben wie Jugend musiziert dokumentiert wird. Regelmäßig finden an unserer Schule Autoren-Lesungen aber auch Poetry Slams statt. Als weitere Besonderheit bietet unsere Schule Theaterklassen an, in denen das Darstellende Spiel in besonderem Maße unterrichtet und geübt wird. Jede Klasse besucht mindestens einmal pro Schuljahr eine Theateraufführung, darüber hinaus finden zahlreiche weitere Besuche bei Theateraufführungen, Lesungen, Konzerten und Poetry Slams statt. [→ Welterbebildung]

Für ganz unmittelbare Weltkulturerbearbeit steht unsere langjährige Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar, die auch in einem förmlichen Kooperationsvertrag bekräftigt wurde. „Die Welterbestätte Klassisches Weimar ist ein einzigartiges Zeugnis der Kulturepoche der Weimarer Klassik. In dieser Zeit entstanden literarische Werke von außergewöhnlicher Bedeutung, geprägt von Weltoffenheit, universellem Bildungsanspruch und humanistischem Streben. Weimar wurde zu einem Brennpunkt europäischer Geistesströmungen. Die während dieser Zeit entstandenen Werke überscheiten in Anspruch, Bedeutung und Wirkung die nationalen Grenzen und beanspruchen einen Rang in der Weltkultur. Auch die Bauhausgebäude in Weimar sind zentrale Werke der modernen europäischen Kunst und dokumentieren das auf eine radikale Erneuerung von Architektur und Design ausgerichtete Avantgarde-Konzept auf einzigartige Weise. Sie stehen für die Blüte der Moderne, die hier ihren Ausgang nahm und weltweite Wirkung entfaltete. Auch wenn sich die Philosophie der Sozialreform des Bauhauses als Wunschdenken herausstellte, wurde ihr utopisches Ideal in der Form der Architektur Wirklichkeit. Die direkte Zugänglichkeit fasziniert noch immer und gehört so zum Welterbe der Menschen weltweit.“ Durch alljährliche Workshops in Zusammenarbeit mit der Klassikstiftung ermöglichen wir es unseren Schülerinnen und Schülern, sich vor Ort in Weimar mit diesem Welterbe auseinanderzusetzen. Durch anschließende Veranstaltungen an der Schule wirken die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann immer auch als Mittler des Welterbes in die Schulfamilie hinein. Darüber hinaus nehmen regelmäßig Schülerinnen und Schüler unserer Schule am Cicerone-Programm der Klassikstiftung bei. Diese bewährte Zusammenarbeit soll in Zukunft intensiviert und ausgeweitet werden. Neben den Schüleraktivitäten nimmt die Kooperation mit der Klassik Stiftung auch einen festen Raum innerhalb unserer Seminarausbildung ein: Alle CEG-Studienseminare unternehmen am Ende des ersten Ausbildungsabschnitts eine Studienfahrt nach Weimar.
[→ Welterbebildung]

Die bereits bestehenden internationalen Kontakte mit Polen, Italien, England und der Türkei wurden vertieft, neue Partnerschaften bzw. erste Kontakte mit Schulen in Europa und in den Vereinigten Staaten von Amerika wurden geknüpft. Die Zertifizierung für die dauerhafte Beteiligung am Erasmus+-Programm der Europäischen Union haben wir erfolgreich abgeschlossen. Eine weitere tragende Säule unserer internationalen Ausrichtung und zentrales Element der Demokratieerziehung am CEG ist unsere Zertifizierung als Botschafterschule des Europäischen Parlaments. Botschafterschulen des Europäischen Parlaments (EPAS) sind Schulen, die sich in besonderer Weise der europäischen Wertebildung, der politischen Teilhabe und der Auseinandersetzung mit der Europäischen Union widmen. Das Programm wird direkt vom Europäischen Parlament unterstützt und soll junge Menschen ermutigen, Europa aktiv mitzugestalten.

Teilnehmende Schulen führen vielfältige Aktivitäten durch – beispielsweise Projekttage, Workshops, Begegnungen mit Europa-Abgeordneten, Planspiele oder Ausstellungen zur Geschichte und Gegenwart der EU. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, wie europäische Politik funktioniert und welche Bedeutung demokratische Entscheidungen auf europäischer Ebene für unseren Alltag haben.

Zentral ist die Rolle der Juniorbotschafterinnen und -botschafter (Schülerinnen und Schüler) und der Seniorbotschafterinnen und -botschafter (Lehrkräfte). Gemeinsam bringen sie europäische Themen sichtbar in den Schulalltag ein, gestalten Aktionen und vertreten die Schule innerhalb des europaweiten Netzwerks von Botschafterschulen.

Als Botschafterschule fördert eine Schule damit Kompetenzen, die für ein demokratisches und solidarisches Europa wichtig sind – und gibt den Jugendlichen Werkzeuge an die Hand, um sich als engagierte europäische Bürgerinnen und Bürger einzubringen.

[→ Global Citizenship Education → Menschenrechts- und Demokratiebildung]

Der außerordentlich hohe Stellenwert internationaler Kontakte in unserem Schulleben wird dadurch deutlich, dass für diesen Bereich des schulischen Lebens eine explizite Schulentwicklungsstrategie vorliegt, deren Umsetzung kontinuierlich von einem fest eingerichteten Internationalisierungsteam begleitet wird. In unserer Strategie wird als ein Hauptziel unserer pädagogischen Arbeit ausdrücklich genannt, „die Schülerinnen und Schüler in ihrer Entwicklung zu ‚global citizens‘ zu unterstützen“.

Auch unser Angebot an bilingualem Fach- und Sachunterricht wurde rasch ausgebaut und umfasst inzwischen fast alle Jahrgangsstufen.

Banner CEG als Fairtrade-School

Bereits seit einigen Jahren ist das Christian-Ernst-Gymnasium anerkannte FairTrade-Schule. In den letzten Jahren hat die Schule darüber hinaus den Zertifizierungsprozess zur Umweltschule in Europa durchlaufen. In kurzer Zeit wurden sowohl der *- als auch der **-Status erreicht. Jedes Schuljahr stehen bei einer erneuten Bewerbung dabei verschiedene Schwerpunkte im Fokus, wie etwa nachhaltige Ernährung (in Form von selbst erarbeiteten Rezepten mit regionalen und saisonalen Produkten) oder nachhaltiger Konsum (durch die Organisation einer Tauschbörse für Kleidung). Durch einen Newsletter werden Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte stets über die aktuellen Nachhaltigkeitsprojekte informiert sowie zum umweltverträglicheren Verhalten ermuntert. Ziel der nächsten Jahre ist es nun, die Projekte noch mehr im Schulalltag sichtbar zu machen und auf eine noch breitere Basis innerhalb der Schulfamilie zu stellen. [→ Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Der Stellenwert der politischen Bildung wurde deutlich erhöht, wobei die neuen Initiativen zur politischen Bildung im Rahmen einer Global-Citizenship-Erziehung ganz bewusst mit den bestehenden und neuen internationalen Kontakten verschränkt wurden. Das CEG beteiligt sich regelmäßig am Projekt Junior-Wahl. Vor allem wurden aber Projekt-Angebote im Bereich der politischen Bildung deutlich ausgeweitet. Regelmäßig entsendet unsere Schule beispielsweis Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum POL&IS-Planspiel der Jugendoffiziere, in diesem Schuljahr erstmalig zusammen mit Schülerinnen und Schülern aus einer schwedischen Erasmus-Partnerschule. Auch ist das Christian-Ernst-Gymnasium seit vielen Jahren Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. [→ Interkulturelles Lernen und Leben in Vielfalt → Menschenrechts- und Demokratiebildung]

Am Christian-Ernst-Gymnasium haben wir uns dem Thema der Digitalisierung schon vor vielen Jahren intensiv zugewandt: In einem mehrjährigen Prozess unter Beteiligung der Lehrer-, Eltern- und Schülerschaft wurde ein Medien- und Methodencurriculum erarbeitet, das die Vermittlung unterschiedlichster digitaler Kompetenzen fest im Fachunterricht aller Jahrgangsstufen verankert. Neben dem intensiven Einsatz digitaler Methoden und der nachhaltigen Vermittlung digitaler Kompetenz lag und liegt ein Schwerpunkt unserer Schule aber im Bereich der digitalen Ethik. In zahlreichen Projekten und Workshops setzen sich unsere Schülerinnen und Schüler gerade auch mit den Chancen und Risiken von Medien im digitalen Zeitalter auseinander. Fest etablierte Projekte in diesem Bereich sind einzelne Module zur digitalen Ethik in den fünften Klassen, kombiniert mit einem Elternabend zu den sozialen Medien in Kooperation mit der Jugendpräventionsbeamtin der Polizei Erlangen. In den sechsten Klassen finden Aufbauworkshops zu den Themen Online-Spiele, Social Media, Cybermobbing und „Meine Rechte im Netz“ statt, die durch die Netzgänger 3.0/Medienscouts (Schülerinnen und Schüler aus den 11. Klassen) durchgeführt werden. Der Kreis der Präventionsarbeit bezüglich der digitalen Medien in der Unterstufe schließt sich mit Workshops in den siebten Klassen u.a. zu Themen wie „Sexting“ und Cybergrooming sowie zu weiteren strafrechtlich relevanten Phänomenen im digitalen Raum. Für die Eltern der siebten bis neunten Klassen wird ein Elternabend zum Thema „Digitale Spielewelten“ angeboten. Flankiert werden diese Module durch die Durchführung des offiziellen „Medienführerscheins Bayern“ im Deutschunterricht der Klassen 5 – 9. Diese Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken im digitalen Zeitalter setzt sich in der Mittel- und Oberstufe in weiteren Projekten und Modulen innerhalb und außerhalb des Unterrichts fort. [→ Risiken und Chancen im digitalen Zeitalter]

Auch wurde unter der Überschrift „Das Beste aus zwei Welten“ ein differenziertes pädagogisches Programm zur Einführung von iPads erarbeitet und umgesetzt. Ziel des Konzeptes ist es, die Schülerinnen und Schüler in Zukunft von Anfang an an einen verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Möglichkeiten heranzuführen, gleichzeitig aber traditionelle analoge Fertigkeiten zu pflegen und zu intensivieren.

Es lässt sich leicht feststellen, dass sowohl die Schwerpunkte unserer bereits umgesetzten als auch unserer für die Zukunft geplanten und beschlossenen Maßnahmen zur inneren Schulentwicklung exakt mit den Säulen des Modells der UNESCO-Projektschulen korrespondieren.

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