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Politik und Internationale Sicherheit kennen lernen und verstehen. Darum geht es bei dem Pol&is – Planspiel, das von der Bundeswehr organisiert wird, um jungen Menschen Politik nahe zu bringen und zu erklären.

Nachdem die organisierenden Jugendoffiziere mittlerweile dünn gesät sind, besonderen Dank an Marius Erbrich, der uns dieses Planspiel ermöglicht hat, obwohl er als einziger Jugendoffizier in Ober- und Mittelfranken VIER Stellen gleichzeitig abdecken muss. Um den Mangel zumindest gerecht zu verteilen, haben sich das Christian-Ernst-Gymnasium Erlangen, das Emil-von-Behring-Gymnasium Spardorf und das Christoph-Jacob-Treu-Gymnasium Lauf zusammengeschlossen.

Zwei Schüler beim Polis Spiel 2017 verkörpern die EU

Die EU

An dem diesjährigen Spiel vom 29.05.–31.05.17 haben 48 Jugendliche dieser drei Schulen teilgenommen, die zum Einen eine Art Uno verkörperten, indem je drei Schüler einen Staat leiteten, zum Anderen wurden aber auch die Rollen weiterer Internationaler Akteure, wie der NGOs oder der Presse, vergeben.

Nach der Rollenverteilung starteten die Staaten mit „realen“ Ausgangsbedingungen, also Terrorismus, Staatverschuldung, Klimawandel und einer durchaus ungleichen Verteilung von Gütern wie Strom, Öl, Nahrung und Geld ins erste Spiel- bzw. Polis-Jahr. Schnell wurde den Staaten/Schülern klar, dass miteinander zu kooperieren und Handel zu betreiben der logische Weg zu Frieden und Wohlstand wäre, gleichzeitig kämpften sie aber wie im richtigen Leben mit nationalen Egoismen. Als Abschluss des ersten Jahres wurden in Form einer großen Versammlung, welche die UN-Generalversammlung darstellen sollte, die Resultate der Verhandlungsrunden vorgestellt. Nach jedem Spieljahr wurden durch entsprechende Nachrichtenmeldungen die Folgen des Tuns oder der Untätigkeit der Welt für das Folgejahr zusammen gefasst und bildeten so die Basis des kommenden Polisjahres.

Sechs Schülerinnen und Schüler sitzen beim Polis Spiel 2017 protestierend zusammen

Wie im richtigen Leben – amnesty international protestiert erfolglos gegen russischen Atombombeneinsatz gegen eigene protestierende Bevölkerung

Man hat gemerkt, dass das Spiel am zweiten Tag viel reibungsfreier lief und sich alle allmählich in ihrer Rolle eingefunden hatten. So wurde das am Anfang sehr komplexe Spiel nach und nach immer einfacher und verständlicher, sodass die Teilnehmer langsam anfingen, Politik zu machen und zu verstehen – und genau das ist wohl auch die Haupterkenntnis dieser zweieinhalb Tage: die Funktionsweise der Uno „live“ nachzuvollziehen ist sicher hilfreich, aber die Erkenntnis, dass durch diverse Sachzwänge der Handlungsspielraum vieler Staaten doch sehr eingeschränkt ist, und somit vieles, was auf den ersten Blick wünschenswert und naheliegend ist, nur teilweise oder langsam verwirklicht werden kann – und insofern viele Stammtischvorurteile über Politiker, „die nichts machen“ schlicht falsch sind.

U. Keding, zusammengestellt aus Schülerinterviews

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