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Vom 9. bis 13. Februar 2015 verbrachten zwölf Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe erlebnisreiche Tage in Weimar. In Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar wurde ein Projekt zum Thema „Handlungsräume von Frauen um 1800 – Herzogin Anna Amalia, Charlotte Schiller und Christiane von Goethe, geb. Vulpius – durchgeführt. Intensiv beschäftigten sich die Jugendlichen – herausragend unterstützt von Mitarbeitern der Stiftung – mit den Biographien der drei bedeutenden und dabei sehr unterschiedlichen Frauen und lernten viele Seiten Weimars kennen (u. a. Goethes Gartenhaus, Schillerhaus, Goethemuseum, Wittumspalais, Anna-Amalia-Bibliothek, Goethe- und Schiller-Archiv, Römisches Haus). Auf dem Programm standen auch Stadtrundgänge, ein Opern- sowie ein Konzertbesuch. Höhepunkt war die Präsentation der von den Schülerinnen und Schülern erarbeiteten szenischen Darstellungen, gespielt an verschiedenen historischen Stätten in Weimar, in vom Deutschen Nationaltheater zur Verfügung gestellten Kostümen.

Ein Teilnehmer bzw. eine Teilnehmerin beantwortete auf dem anonym ausgefüllten Evaluationsbogen die Frage, was ihm/ihr gefallen habe, folgendermaßen: „Wirklich alles. Ich bin froh, die Möglichkeit gehabt zu haben, an diesem Projekt teilzunehmen. Ich habe viel dazu gelernt und es hat wirklich Spaß gemacht.“

Die beteiligten Schülerinnen und Schüler konnten ihre in Weimar erarbeiteten Darbietungen auch am CEG präsentieren, und zwar im Rahmen eines literarischen Abends am 05.03.2016.

 

Berichte zweier Schülerinnen

Anschaulich von der Exkursion im Februar 2015 berichten zwei Schülerinnen:

Studienfahrt nach Weimar

Zwölf Schülerinnen und Schüler der Q11 hatten im Februar die Chance, nach Weimar zu fahren und sich die Woche über mit dem Thema „Handlungsräume von Frauen um 1800“ zu beschäftigen. Hierbei wurden wir von der Klassik Stiftung Weimar betreut und unterstützt.

Das Ziel der Woche war es, eine kreative Präsentation über eine der Frauen, die behandelt wurden, nämlich die Herzogin Anna Amalia, Charlotte Schiller und Christiane Vulpius, zu entwickeln. Durch die Zusammenarbeit mit der Stiftung haben sich einige einmalige Möglichkeiten ergeben.

Zur Recherche standen sämtliche Bestände der beeindruckenden und umfassenden Bibliothek der Klassik Stiftung zur Verfügung, dazu ein Seminarraum im Studienzentrum und kompetente und aufmerksame Fachleute, nämlich Anja Stehfest, Christine Ganß und Dr. Folker Metzger, die stets für Fragen offen waren. Auch die begleitenden Lehrer Frau Dr. Kilau und Herr Will haben uns immer geholfen.

Zudem wurden spezielle Führungen zu den tatsächlichen Handlungsräumen der Frauen, hauptsächlich ihren Häusern, unternommen und durch Vorträge ergänzt, wobei es zu angeregten Diskussionen und Fragerunden kam, bei denen die Fachleute immer noch mehr zu erzählen wussten.

Auch ein Besuch des Goethe- und Schiller-Archivs mit der Möglichkeit, die Korrespondenz der Zeit durch Briefe in Originalhandschriften der drei Frauen kennenzulernen, war sehr eindrücklich. Dadurch, dass die Vorträge vor Ort stattfanden, haben wir sie als sehr informativ und anschaulich empfunden und viel mitgenommen.

Schließlich wurden Gruppen zu je vier Schülern geformt, die sich jeweils mit einer der Damen auseinandersetzten und am Tag vor der Abreise ein szenisches Spiel präsentierten. Mit Ausweisen der Stiftung war zu allen Museen und damit auch den Wohnhäusern uneingeschränkt freier Eintritt möglich und so konnten die Präsentationen tatsächlich an Originalschauplätzen abgehalten werden. Außerdem wurden Kostüme zur Verfügung gestellt, um die Authentizität zu steigern.

So kam es zu wunderbar kreativen, musikalischen und witzigen Präsentationen – und vielen netten Kommentaren, als wir in unseren Kostümen durch die Stadt gelaufen sind.
An zwei Abenden haben wir außerdem Vorstellungen besucht. Zum einen eine moderne Adaption von Tschaikowskis Oper „Eugen Onegin“ im E-Werk mit interaktiven Elementen, wie zum Beispiel Walzertanz zum Geburtstag einer Figur. Zum anderen besuchten wir am Abend vor der Abreise ein Benefizkonzert zum Thema „Flucht und Flüchtlinge“ mit wunderschöner Musik und Lesungen von berühmten Politikern und Persönlichkeiten in der Weimarhalle (u.a. mit dem Ministerpräsidenten von Thüringen Bodo Ramelow, der ehemaligen Bundesministerin Irmgard Schwaetzer und dem Präsidenten der Klassik Stiftung Weimar Hellmut Seemann).

Insgesamt haben wir die Woche als vollen Erfolg empfunden. Die Unterbringung in der Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar war sehr angenehm. Trotz des absoluten Zeitmangels haben wir viel von Weimar gesehen. Herr Will hat auch außerhalb unseres Programms noch eine Führung u.a. über die Friedhöfe von Weimar organisiert, und ein wenig Freizeit, um den freien Eintritt zu nutzen, gab es auch noch.

Besonders im Gedächtnis geblieben sind uns der Park an der Ilm mit dem Gartenhaus Goethes, den wir zu einer anderen Jahreszeit zwar nicht für uns gehabt, aber als wirtlicher empfunden hätten, Schillers Wohnhaus und das Wittumspalais der Herzogin, außerdem der Rokokosaal der historischen Anna-Amalia-Bibliothek, den wir noch vor den regulären Besuchern anschauen konnten und so ganz für uns hatten.

Sich mit den interessanten Persönlichkeiten der Frauen zu beschäftigen, die ohne ihre Männer bzw. im Falle der Anna Amalia ohne ihre kulturellen Verdienste in Vergessenheit geraten wären (im Schatten der großen Männer von Weimar stehen sie immer noch), sollte öfter geschehen und ähnliche Exkursionen und Projekte werden künftigen Jahrgängen in Zusammenarbeit mit der Stiftung hoffentlich auch ermöglicht werden.

(Lisa-Marie Wehlmann-Wiedeking, Q11)

 

„Extra“-Studienfahrt nach Weimar

Zwölf Schüler/innen der Q11 bekamen vom 09.02. – 13.02.2015 die Möglichkeit, unter Begleitung von Herrn Will und Frau Dr. Kilau an einer „Extra”-Studienfahrt nach Weimar teilzunehmen.
Montagmorgen fuhren wir mit dem Zug los und nach einem kleinen Zwischenstopp, den wir ausnutzten, um unsere Gitarren auszupacken und ein wenig das Musikalische in uns zu zeigen, kamen wir schließlich in Weimar an.

So liefen wir also im Regen mit 14 Rollkoffern durch die komplette Stadt – wohl gemerkt auf Kopfsteinpflaster und mit Herrn Wills Aussage “Ist nicht so weit!” im Ohr. Nachdem wir den teuflisch steilen Berg hinter uns hatten, wo alle Koffer nacheinander wieder herunterrollten und wir verfluchten, dass wir so viel Gepäck mitgenommen hatten, kamen wir in der Jugendbegegnungsstätte an. Diese stellte sich als äußerst neu und modern heraus und wir bekamen sogar ein komplettes Gebäude für uns alleine.

Am selben Tag wurde uns nach einem Stadtrundgang das Studienzentrum der Anna-Amalia-Bibliothek gezeigt und ein Seminarraum für die ganze Woche zur Verfügung gestellt. Unter der Beaufsichtigung bzw. Anleitung von Dr. Folker Metzger und Anja Stehfest von der Klassik Stiftung Weimar beschäftigten wir uns die Woche über intensiv mit der Frauenrolle um 1800. Herzogin Anna Amalia, Charlotte Schiller und Christiane Vulpius (Goethes „Bettschatz“ und spätere Gemahlin) waren dabei unsere Schwerpunkte.

In den darauf folgenden Tagen kamen wir den damaligen Lebenssituationen der Frauen näher, zum Beispiel besichtigten wir deren Häuser und Orte, an denen sie sich des Öfteren aufhielten. Dazu gehören das Gartenhaus Goethes, Schillers Wohnhaus, der beeindruckende Rokokosaal und das Wittumspalais der Herzogin.

Auch besuchten wir das Goethe- und Schiller-Archiv, wo uns originale handschriftliche Dokumente gezeigt wurden, die aus der damaligen Zeit stammen. In kleinen Gruppen versuchten wir Briefe zu entziffern, was einigen von uns aufgrund der damaligen Sprache, der Schrift und des Schreibstils sehr schwer fiel.

Dadurch, dass wir einen „Pass” von der Klassik-Stiftung bekamen, war uns ein kostenloser Eintritt zu allen Schauplätzen und Museen in unserer freien Zeit möglich, wodurch wir nochmals alles genauer besichtigen konnten.

An zwei Abenden bekamen wir Karten, zum einen zu einer modernen Inszenierung von Tschaikowskis Oper „Eugen Onegin” im E-Werk, bei dem wir tatsächlich zu den einzelnen Schauplätzen der Szenen mitlaufen mussten und das Publikum mit beteiligt wurde. Zum Beispiel wurden alle aufgefordert, den Walzer zu lernen und mit den Schauspielern mitzutanzen.
Zum anderen besuchten wir ein Benefizkonzert mit sehr eindrücklichen Werken von bekannten Komponisten.

Am Anfang der Woche bildeten wir drei Gruppen mit jeweils vier Leuten. Jede Gruppe suchte sich eine Persönlichkeit aus, also entweder Christiane Vulpius, Herzogin Anna Amalia oder Charlotte Schiller, und am Ende der Woche stellten wir anhand unserer gesammelten Informationen ein Schauspiel künstlerisch, musikalisch und dramatisch dar. Das Weimarer Nationaltheater stellte uns sogar Kostüme zur Verfügung, um alles authentischer wirken zu lassen.

Letztendlich kann man sagen, es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht, wir haben viel gelernt und hatten eine eindrucksvolle Woche.
Wir bedanken uns sowohl bei Herrn Dr. Kellner als auch bei Herrn Will und Frau Dr. Kilau sowie der Klassik Stiftung Weimar, dass uns so eine tolle Studienreise ermöglicht wurde.

(Celine Ofenito, Q11)

Einen guten Eindruck von dieser Studienfahrt vermögen auch die Fotos zu vermitteln.

Klaus Will

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