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Unterricht

Sprache unterscheidet den Menschen von anderen Lebewesen, ist Voraussetzung für Kommunikation und Kultur, und macht uns fähig zu verantwortungsbewusstem Planen und Handeln. Im Deutschunterricht am Gymnasium beschäftigen wir uns intensiv mit unserer Sprache.

Wir hören und sprechen, lesen und schreiben, reflektieren und präsentieren.  Dabei setzen wir uns anhand von aktuellen Themen, Sachtexten und Literatur auch mit grundlegenden Fragen von Individuum und Gesellschaft auseinander.

Am musischen Gymnasium können wir in besonderer Weise die Verbindungen der Literatur zu Kunst, Musik und Theater aufzeigen und einen Beitrag zur ästhetischen Bildung leisten.

Die Methoden des Faches regen die Fantasie und die Kreativität an und fördern problemlösendes kritisches Denken. Durch die große Vielfalt an Texten und Themen ist das Fach besonders interessant und abwechslungsreich.

Lehrkräfte

Die Lehrkräfte am CEG haben unterschiedliche Zweitfächer und Zusatzqualifikationen, durch die Anregungen in den Unterricht mit einfließen können. Außerdem ist das CEG Seminarschule für das Fach Deutsch, wodurch die Fachschaft immer wieder durch junge Kolleginnen und Kollegen erweitert wird.

 

Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer (mit Zweitfächern)

  • Dr. Stefan Applis (Ethik, Geographie)
  • Sabiha Bozbel (Deutsch als Zweitsprache, Individuelle Förderung)
  • Christoph Cramer (Geographie)
  • Wolfgang Dorn (Geschichte, Sozialkunde)
  • Elke Duschl (Sport, Ethik)
  • Stefanie Frank (Latein)
  • Matthias Götz (Geschichte, Sozialkunde)
  • Barbara Grille (Geschichte, Ethik)
  • Dr. Helmut Haberkamm (Englisch) – 1. Fachschaftsleiter
  • Marcus Hofmann (Latein, Ethik)
  • Andrea Huttner (katholische Religionslehre)
  • Ursula Ittner (Latein, Theater) – 2. Fachschaftsleiterin
  • Claudiu Iuga (Englisch, Theater)
  • Dr. Mona Kilau (Geschichte)
  • Judith Korndörfer (evangelische Religionslehre)
  • Elisabeth Meißner (Englisch)
  • Christiane Merdes-Braun (evangelische Religionslehre, Psychologie)
  • Arne Neurath (Latein, Englisch, Ethik)
  • Stephanie Neurath (Latein, Italienisch)
  • Angelika Oehling (Englisch, Französisch)
  • Pia-Laura Scalera (Geographie, Italienisch)
  • Günter Schirmer (Geschichte, Sozialkunde, Natur und Technik)
  • Evelyn Träger (evangelische Religionslehre)
  • Klaus Will (Geschichte, Russisch) – Deutsch-Seminarlehrer
  • Marina Winter (Latein)
  • Monika Winterstein (Geschichte, Sozialkunde, Deutsch als Zweitsprache)
 

Referendarinnen und Referendare

Am CEG werden seit über 40 Jahren angehende Lehrkräfte als Referendare und Referendarinnen ausgebildet. Sie übernehmen unter der Anleitung des Seminarlehrers Herrn StD Klaus Will und mit der Unterstützung von Betreuungslehrkräften zeitweise den Unterricht. Dieses Studienseminar ist eine große Bereicherung für die Fachschaft. Die jungen Lehrkräfte bringen innovative Ideen und aktuelle didaktische Ansätze ein und die Ausbilder reflektieren permanent ihren eigenen Unterricht.

Lehrplan

Im Schuljahr 2022/23 gilt für Jahrgangsstufe 5 bis 10 der LehrplanPLUS (für die Jahrgangsstufen 11 und 12 gilt noch der Lehrplan für das 8-jährige Gymnasium).

Überblick

Der Lehrplan unterscheidet für alle Jahrgangsstufen folgende Kompetenz-Bereiche:

  • Sprechen und Zuhören
  • Lesen – mit Texten und weiteren Medien umgehen
  • Schreiben
  • Sprachgebrauch und Sprache untersuchen und reflektieren

Im Deutschunterricht werden also viele Kompetenzen erklärt und geübt, die auch für andere Fächer und für den allgemeinen Lernerfolg grundlegend sind.

Mündliche Ausdrucks- und Präsentationsfähigkeit wird unter anderem in Unterrichtsgesprächen, Buchvorstellungen, Gedichtvorträgen, szenischem Spiel oder Debatten geübt.

Neben Sachtexten und Kurzgeschichten werden auch altersgerechte Lektüren als Ganzschriften gelesen. Dabei sind Klassiker von Kästner bis Goethe vertreten, aber auch aktuelle Jugendliteratur und Belletristik. Einen hohen Stellenwert hat außerdem das Theater: Als Klassenaktion oder im Rahmen des Schüler-Abonnements werden regelmäßig Stücke im Theater Erlangen oder im Kindertheater Pfütze besucht und besprochen. Auch Medienerziehung ist Teil des Deutschunterrichts.

Beim Schreibtraining sind die Aufgaben ebenfalls altersgerecht. Vom Erzählen in der Unterstufe kommt man nach und nach zum Interpretieren anspruchsvoller Literatur.

Hier ist Sprachreflexion integriert, deren Basis im Grammatikunterricht der Unterstufe gelegt und u.a. im Fach Latein weitergeführt wird. Besondere Bedeutung hat am CEG das kreative Schreiben. Es wird im Unterricht immer wieder gefördert und auch als Wahlkurs angeboten.

Schreibformen

Die Inhalte eines jeden Lehrplanbereiches bauen in den aufeinander folgenden Jahrgangstufen aufeinander auf (sog. Progression). Diese Progression zeigt sich im Bereich des Schreibens an den verschiedenen Schreibformen.

ErzählenInformierenArgumentierenTexterschließung
5Erlebnis- oder Fantasieerzählung Vorgangsbeschreibung oder Bericht Ausdrücken von Ablehnung oder Zustimmung zu einem Thema -
6Erlebnis- oder Fantasieerzählung mit Fokus auf Ausgestaltung der Figuren Vorgangsbeschreibung oder BerichtBegründung der eigenen Meinung-
7SchilderungInformierende Texte unter Auswertung von Materialien (Bilder, Grafiken)begründete StellungnahmeInformieren über Thema und Handlung literarischer Texte
8Erzählung mit Schilderung, auch im Anschluss an literarische oder journalistische Texte Informierende Texte unter Auswertung von Materialien (Bilder, Grafiken), Erklären von Begriffen und Sachverhalten Formulierung eines eigenen Standpunkts, Darlegen von Zusammenhängen und Hintergründen, Nutzung von MaterialienInformieren über Thema, Inhalt und Zusammenhänge literarischer Texte
9Erzählung mit Schilderung, auch im Anschluss an literarische oder journalistische TexteInformierende Texte unter Auswertung von selbst recherchierten Materialien, Erklären von Begriffen und Sachverhaltenz.B. als Erörterung oder Kommentar, Nutzung von Materialien, Abwägen von Argumenten, SchlussfolgernInformieren über Inhalt, Aufbau, Sprache, Stil und Gattung literarischer Texte, erste Deutungshypothesen
10Erzählung oder Schilderung, z.B. zur Veranschaulichung oder UnterhaltungInformierende Texte unter Auswertung von selbst recherchierten Materialien, Erklären von Begriffen und SachverhaltenErörterung komplexer gesellschaftspolitischer Themen, z.B. als Essay, Fokus auf Stichhaltigkeit und Plausibilität- Informieren über literarische Texte, Weiterentwicklung von Deutungshypothesen, Figurencharakterisierung
- Informieren über pragmatische Texte: Inhalt, Struktur, Argumentation, Sprache, Intention
11-Informierende Texte unter Auswertung von selbst recherchierten Materialien, Erklären von Begriffen und Sachverhalten, auch zu aktuellen Thementextbezogenes oder materialgestütztes Argumentieren zu komplexen ThemenInformieren über literarische Texte, Einbezug von Kontextwissen
- Analyse pragmatischer Texte: Intention, Adressatenbezug
12/13
(G9)
-Informierende Texte auf Basis eigener Kenntnisse und selbst recherchierter Materialien, Erklären von Begriffen und Sachverhalten, eigenständige und kohärente Darstellungtextbezogenes oder materialgestütztes Argumentieren, als Erörterung, Kommentar oder Essay, differenzierte Auseinandersetzung mit komplexen Themen- Informieren über literarische Texte, Erschließung gattungsspezifischer Gestaltungsmittel, Einbezug von Kontextwissen, Vergleich mehrerer Texte, Heranziehen zusätzlicher Materialien
- Analyse pragmatischer Texte: Intention, Adressatenbezug, Vergleich mehrerer Texte
11/12
(G8)
Vorbereitung auf das schriftliche Abitur. Beispiele zu Informieren, Argumentieren und Texterschließung

Lesen mit Spaß

Textverständnis und Ausdrucksfähigkeit lassen sich erwiesenermaßen durch Lesen hervorragend schulen. Spaß am Lesen hängt auch von der Lesefähigkeit ab. Diese wird im Unterricht der Grundschule erworben, muss dann aber permanent geübt werden. Hier bietet der Deutschunterricht Anregungen, aber auch die Eltern können unterstützen. Im besten Fall wird daraus ein schönes Hobby und die „Leseratten“ trainieren ihre sprachlichen Fähigkeiten ganz nebenbei.

 

Vorlesewettbewerb

Jedes Jahr nehmen die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen am Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels teil. Die erste Runde wird in den Klassen durchgeführt. Dabei trainieren die Kinder nicht nur ihre Lesefähigkeit, sondern stellen sich auch ihre Lieblingsbücher vor und regen sich so gegenseitig zur Lektüre an.

Der Schulwettbewerb wird als feierliche Veranstaltung in der Aula durchgeführt. Vor einem kleinen Publikum aus Mitschülerinnen und Mitschülern tragen die Klassensiegerinnen bzw. Klassensieger zunächst einen bekannten und dann einen unbekannten Text vor. Dabei ist neben einer guten Vorlesetechnik auch eine angemessene Textinterpretation wichtig.

Die Jury aus den Deutschlehrkräften der Klassen wählt anhand dieser Kriterien die Schulsiegerin bzw. den Schulsieger. Dieses Kind vertritt dann das CEG bei der Stadtmeisterschaft. Der Wettbewerb endet mit dem deutschlandweiten Bundesentscheid.

 

Salzburger Lesescreening

Genaues sinnerfassendes Lesen in einem angemessenen Tempo ist Grundlage für das Verständnis von Texten. Diese Kompetenz wiederum ist nicht nur im Fach Deutsch grundlegend für den Lernerfolg. Um eine Rückmeldung über die Lesefähigkeit zu bekommen, wird am CEG in der Unterstufe das „Salzburger Lesescreening“ durchgeführt: In einem kurzen Test lesen die Kinder leicht verständliche Sätze und beurteilen durch Ankreuzen die Richtigkeit. Die Anzahl der richtig gelesenen Sätze steigert sich mit gezieltem Lesetraining.

Leseförderung zu Hause

Wenn Kinder zu Hause nicht von selbst lesen, können Eltern etwas nachhelfen. Es geht dabei nicht darum, ein Pflichtprogramm einzuführen, sondern den Spaß am Lesen zu wecken.

 

Einfache Tipps & Tricks für das Lesen zu Hause

Lesen als Gesprächsanlass

Lassen Sie sich als Elternteil so oft wie möglich von Ihrem Kind einen zusammenhängenden Text eigener Wahl laut vorlesen und sprechen Sie danach darüber. Lesen auch Sie Ihrem Kind möglichst oft kleinere Texte vor und nutzen Sie sie als Gesprächsanlass: Stellen Sie Fragen dazu, klären Sie schwierige Wörter und diskutieren Sie die angesprochenen Themen.

Interesse wecken

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind immer wieder Bücher zur Hand hat, die sein Interesse wecken. Das kann ein Sachbuch, eine Lebensgeschichte, ein Krimi oder ein Abenteuerroman sein, auch in Form eines E-Books – wichtig ist das Lesen und Darüber-Reden. Auch eine Zeitung oder Zeitschrift kann das Lesen trainieren und geeignete Redeanlässe bieten.

Schmökern und Entdecken

Gehen Sie mit Ihrem Kind immer wieder einmal in eine Bibliothek oder in eine Buchhandlung zum Schmökern und Entdecken. Gemeinsame Leseerfahrungen wirken doppelt nachhaltig.

Tandemlesen

Besonders empfehlenswert ist das Tandemlesen, bei dem ein erfahrener, geübter Leser mit dem Finger den Text entlangfährt, den der langsamere, schwächere Leser laut vorliest. Bei einem Fehler wird verbessert und noch einmal gelesen. Erfahrungsgemäß ist diese gemeinsame Leseerfahrung sehr effektiv und lohnend für beide Seiten.

Vorbild sein

Seien Sie Vorbild! Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind Sie als Eltern auch als Lesende erlebt. Lesen ist ansteckend und anregend, es macht neugierig und wissenshungrig, erweitert den Wortschatz und verbessert das Gedächtnis. Dies sollte man in der Familie vorleben und fördern, denn so ein Vorbild prägt.

Hörbücher

Bieten Sie Ihrem Kind auch die Möglichkeit, Literatur durch Hörbücher zu erfahren. Spielen Sie z. B. während der Autofahrt zur Schule ein Hörbuch ab und sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber.

Untertitel zu Filmen

Regen Sie zuhause an, bei einem Film oder einer Serie die deutschen Untertitel zum Mitlesen einzublenden. Das fördert insbesondere das Lesetempo.

Lesen soll Spaß machen!

Und zuletzt: Ihr Kind sollte Lesen nicht als Pflichtübung erfahren, sondern als Bereicherung. Bauen Sie keinen unnötigen Druck auf, sondern bieten Sie ihm Lesemöglichkeiten und vermitteln Sie Lesefreude.

Viel Spaß beim gemeinsamen Lesen!

 

Autorenlesungen

Untersuchungen betonen immer wieder, wie wichtig das Lesen und die bewusste Auseinandersetzung mit Sprache für die Persönlichkeitsentwicklung eines Individuums ist.
Eine Möglichkeit, Heranwachsende zum eigenständigen und intensiven Lesen zu motivieren, besteht darin, sich Literatur vorlesen zu lassen, am besten von den Verfassern selbst.
Dann kann man sich darüber austauschen, Fragen stellen, Gedankenanstöße erhalten und über Themen und Inhalte nachdenken, die es wert sind, im Unterricht – und im eigenen Kopf – reflektiert und vertieft zu werden.

Am CEG wird diese Form der Leseförderung besonders intensiv betrieben, denn an unserer Schule finden jährlich mehrere Autorenlesungen statt. Damit wird den Schülern auch eine unmittelbare Teilhabe am literarischen Leben ermöglicht.

Aus der großen Menge der Autorinnen und Autoren, die wir in unserem Hause begrüßen konnten, hier einige Namen:

Hussain Al-Mozany, Ewald Arenz, Gerd Berghofer, Robert Domes, Karen Duve, Claudia Frieser, Franziska Gerstenberg, Nora Gomringer, Harald Grill, Helmut Haberkamm, E. W. Heine , Peter Henning, Kerstin Hensel, Eleonora Hummel, Michael Jakob, Tessa Korber, Klaus Kordon, Thomas Kraft, Philip Krömer, Sabine Ludwig, Rainer Merkel, Markus Orths, Gudrun Pausewang, Holly-Jane Rahlens, Josef Reding, Tilman Röhrig, Walle Sayer, Horst Schwarz, Nasrin Siege, Elmar Tannert, Guntram Vesper, Sabine Weigand, Theodor Weißenborn, Ruben Wickenhäuser, Raul Zelik

 

Interessantes aus dem „Gästebuch“

Die Autoren, die an unserer Schule lesen, „verewigen“ sich meist im „Gästebuch“ des CEG. Hier eine kleine Auswahl:

 

Mensch Tier das Zivilcourage hat Mensch Tier das den Mitschmerz kennt Mensch Tier das Gedichte schreibt Gedicht das Unmögliches verlangt.
Hilde Domin, 23.10.1978

 

Erziehung iich sooch ders im goudn: halt blouß dai maul sunst däschloochi di nu‘ schäi wohrs, die Kinder hamm glachd ….
herzlichst Fitzgerald Kusz (15.7.1980)

 

Schlankheitskur Wer gegen den Strom schwimmt Verliert schnell an Gewicht Aber: Er bekommt Muskeln. In diesem Sinne bitte weiter Bücher propagieren.
Mit herzlichen Grüßen Klaus Kordon (9.11.1983)

 

In guter Erinnerung …
Rafik Schami , 1.10.1990

 

Zwei schöne Stunden in Ihrer Schule mit wachen, aufmerksamen Schülern! Herzliche Grüße …
Gesa Will, 29.05.1998

 

‚Fragt, fragt, fragt bis man euch gesagt warum ein Neinsager nicht nickt warum die Sonnenuhr nicht tickt…‘ Diesen Auszug aus meinen ‚Gutentagtexten‘ habe ich vor den 6. Klassen dieses Gymnasiums vorgelesen. Erfolg: Es kamen sehr viele zuende gedachte Fragen.
Dank dafür. Josef Reding, 14.10.1999

 

Nicht allein sein ist ein Anfang …
Tilman Röhrig, 30.03.01

 

Lesung am 6.11.01 Alle Kultur kommt aus nicht allzu großen Städten: Florenz, Weimar, Erlangen
E. W. Heine: Vielen Dank für die Gastfreundschaft

 

Vielen Dank für die Einladung! Sie haben das Kunststück fertiggebracht, jemanden, der nie hat Lehrer werden wollen, in einer Schule sich wohlfühlen zu lassen.
Tessa Korber, 08.04.02

 

Literatur muß in jungen Menschen leben, sonst lebt sie oft gar nicht. Mit vielem Dank für die Einladung:
Ewald Arenz, Juni 2002

 

Nach zwanzig Jahren am selben Ort – und wieder war es eine sehr schöne Lesung. Ich gratuliere zu diesen Schülern. Danke!
Klaus Kordon, 28.11.03

Medien und Theater

Medienerziehung: Projekt „Medien-Champ“ und Medienführerschein

„Medien-Champ“ ist ein Kooperationsprojekt mit dem Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 2015 kommen regelmäßig Lehramts-Studierende unter Anleitung von Frau Dr. Sandra Gabler ans CEG und führen in einzelnen Klassen der 8. Jahrgangsstufe drei Module zur Förderung von Medienkompetenzen durch. Darin geht es um die Reflexion der eigenen Mediennutzung, um das Spannungsfeld Medien-Motivation-Lernen und um das Thema Cybermobbing. Die Schülerinnen und Schüler werden dazu angeregt, ihre Mediennutzung selbstreguliert zu gestalten und adäquat mit der Lernumwelt Schule zu vereinbaren.

Parallel dazu machen die Schülerinnen und Schüler der 6.-9. Klassen im Rahmen des Deutschunterrichts den so genannten „Medienführerschein“, der von der Stiftung Medienpädagogik erarbeitet und vom Kultusministerium empfohlen wurde.
(Organisation Christoph Cramer)

Abo Jung – Theaterabonnement für Schülerinnen und Schüler

Gemeinsame Besuche im Markgrafentheater und im Theater in der Garage

Seit über 20 Jahren erleben jedes Jahr Schülerinnen und Schülern ab der 9. Jahrgangsstufe die Erlanger Theatersaison in gemeinsam besuchten Aufführungen.

Das Markgrafentheater – Süddeutschlands ältestes bespieltes Barocktheater – ist ein kleines aber feines Stadttheater und kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt der Stadt Erlangen. Daneben steht die Keimzelle des Theater Erlangen, das traditionsreiche Theater in der Garage, als Studiobühne für junge Dramatik und innovative Theater-Experimente.

Mit dem Schülertheaterabonnement am CEG, das durch die Fachschaft Deutsch organisiert wird,
unterstützen wir gerne das Theater Erlangen, indem wir Schülerinnen und Schüler als sogenanntes „gelenktes Publikum“ dem Theaterleben zuführen, das gesellschaftlich und kulturpolitisch für Erlangen prägend und unbedingt zu fördern ist.
(Pia-Laura Scalera, Organisatorin)

Kreatives Schreiben

Kreatives Schreiben und Gestalten hat einen hohen Stellenwert am CEG, sowohl im regulären Unterricht als auch darüber hinaus, zum Bespiel im Wahlkurs Kreatives Schreiben.
Hier einige Beispieltexte aus den vergangenen Schuljahren.

Die Ex

Ich hatte es ihnen versprochen. Ich hatte es ihnen vor einem Monat, vor einer Woche, sieben Tagen, gestern und sogar heute Morgen versprochen. Einmal kam sogar eine Verwarnung nach Hause, und da wurden meine Eltern richtig sauer. Sie haben mir sogar angedroht, keine Gurken mehr zu kaufen, obwohl sie genau wissen, dass ich ohne mein Lieblingsgemüse nicht vegetieren kann.
Ich renne. Im morgendlichen Nebel tauchen die hell erleuchteten Fenster meiner Schule auf. Acht Uhr acht. Ich renne schneller. Die Ampel. Ich sprinte bei Rot über die Straße, hechte zur Tür und zerre sie auf. Mein Klassenzimmer, wo ist mein Klassenzimmer? Ach ja, im obersten Stockwerk. Nach einem anstrengenden Aufstieg hechle ich zur Tür. Noch einmal kurz durchatmen. Ich öffne die Tür. „Psst, wir schreiben ne Ex“, wird mir zugeflüstert. Mein Herz bleibt fast stehen. Beinahe wäre ich rücklings aus der Tür gefallen. Die Lehrerin ist gerade dabei, die Arbeiten auszuteilen. Ich fange mich und murmele leise „Tschuldigung“. Schnell husche ich zu meinem Platz.
Meine Knie zittern, meine Hände beginnen zu schwitzen, ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit. „Sooo, ab nun bitte absolute Ruhe“, fängt die Lehrerin an, um gleich darauf fortzufahren: „Das Thema der letzten Stunde hat sich angeboten, eine kleine Ex darüber zu schreiben. Ich hoffe, ihr habt Euch gut vorbereitet. Na dann, ihr habt 20 Minuten Bearbeitungszeit und dürft jetzt umdrehen. Viel Erfolg!“
Ich wende das Blatt. „Lesen Sie den Text zuerst aufmerksam durch. Füllen Sie dann die Lücken in dem darauffolgenden Text aus.“ Ach, Godderla. Ich zücke meinen pinken Textmarker und beginne, die wichtigsten Wörter im Text zu markieren. Einige Zeilen später meldet sich die Lehrerin zögerlich zu Wort.
„Ich glaube, wir können jetzt das Experiment beenden“, bemerkt sie lächelnd. Alle lachen. Nur ich nicht. Ich bin ein lebendes Fragezeichen: „Hä? Was geht denn jetzt hier ab?“ Dann gehen mir plötzlich zwölf Kronleuchter zugleich auf. Erst jetzt lese ich das Wort „Arbeitsblatt“ auf dem Zettel vor mir und erkenne die verräterische Lochung am linken Rand.
Ich schlage mit der flachen Hand auf den Tisch. „Nein, das habt ihr nicht gemacht!“, rufe ich empört. Meine gesamte Klasse hat mich reingelegt. In das allgemeine Gelächter mischt sich Applaus. Ich bin völlig fertig mit den Nerven und füge hinzu, dass ich nach diesem kapitalen Schrecken ganz bestimmt nicht mehr zu spät kommen werde.
Eine Woche später haben wir dann tatsächlich eine Ex geschrieben. Aber zum Glück war ich schon früher dagewesen und konnte mir die letzte Stunde noch einmal schnell ins Kurzzeitgedächtnis rufen.
Am Ende des Schuljahres sollte es diese eine Note gewesen sein, die mir geholfen hat, das Klassenziel zu erreichen. Also lasst Euch gesagt sein von einem, der‘s wissen muss: Seid immer pünktlich.

Benedikt Freiling

Bemerkung: Diese Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit. Nur Namen, Orte und die Zeit wurden geändert, um Unschuldige zu schützen.

Nebentext

Manchmal stehe ich ganz nah vor dem Spiegel und schaue mir direkt, intensiv in die Augen. Ich kann es kaum fassen, dass ich das bin, warum ich zwei Augen und eine Nase habe, warum ich aus Milliarden von Zellen bestehe oder warum ich innerhalb meines Körpers Organe habe, die 24 Stunden am Tag arbeiten nur damit ich funktionieren kann.
Nachdem ich mich dann für mehrere Minuten wie ein gruseliger alter Mann am Bahnhof angestarrt habe, sage ich meinen Namen. Ein Wort, welches meine Eltern mir einfach zugordnet haben. Dieses Wort definiert mein ganzes Wesen, denn das ist meisten das erste mit dem ich mich anderen Menschen vorstelle. „Hallo, ich heiße“.
Weil ich auch einen Heißhunger auf Orangen habe, folgt nachdem ich meinen Namen ein drittes Mal wiederholt habe, das Wort „Orange“. „O-ran-ge“, „O-ran-ge“, „O-ran-ge“. Ich denke mir, dass es ein sehr seltsames Wort für eine Frucht ist, da es ja eigentlich nur die Farbe beschreibt und nicht das Wesentliche, den Geschmack. „Es schmeckt halt wie eine Orange“, aber wie genau eine Orange schmeckt, dafür gibt es kein einzelnes Wort. Auch wie man überhaupt auf das Wort „orange“ für die Farbe gekommen ist, ist mir ein Rätsel. Vielleicht wurde die Farbe auch einfach nach der Frucht benannt und nicht anders herum.
Ich stehe vor einem Spiegel, auf einem Boden, in meinem Zimmer in meinem Haus. Mein Hund liegt in der Ecke, die Berge sind im Süden. Ich verstehe die Sätze und Worte in meinem Kopf, aber zufrieden bin ich mit ihnen irgendwie nicht. Warum muss ich alles do festnageln? Ist es nicht eigentlich egal, ob ich meinen Hund, einen Hund nenne? Das schöne ist doch, dass er ist und dass er in diesem Moment friedlich in der Ecke liegt. Wenn ich statt meinen Namen „Maria“ oder „Noah“ heißen würde, wäre ich doch wahrscheinlich immer noch ich. Warum lege ich so viel Wert darauf meine Umgebung, alles, was ich sehe, höre, rieche, schmecke oder fühle mit Worten einzugrenzen? Nehme ich somit allem das Wesentliche? Wenn ich rede oder schreibe mache ich ein Auge zu, denn nur so kann ich das, was ich vom nahen betrachte, erfassen, doch gleichzeitig verpasse ich alles drum herum.
Ich entferne mich fünf Schritte von meinem Spiegel und sehe auf einmal meinen ganzen Körper. Da ist dann noch viel mehr als zwei Augen und eine Nase. Ich habe zwei Arme mit Händen und Fingern, zwei Beine mit Füßen und Zehen, wobei ich das, was ich sehe nicht mit diesen sechs Begriffen wirklich beschreiben kann. Muss ich auch nicht. Wenn es ist, dann ist es und das ist gut. Vielleicht ist es besser, dass es kein einzelnes Wort für den Geschmack einer Orange gibt. Der Geschmack ist und das ist gut.

Isabella Eikel

 

Erlkönig –
eine etwas andere Variante

Wer fährt so spät durch Nacht und Wind?
Es ist ein Brite, der fährt geschwind.
Der Motor summt und rattert stark.
„Mein liebes Auto, was brummst du so arg?“

Darauf das Auto zu ihm spricht:
„Siehst, Fahrer, du die Warnung nicht?
Der Autotank, der ist fast leer,
der Sprit reicht keine Meile mehr.“

Dem Fahrer wird es angst und bang:
„So schaffen wir das nicht mehr lang.“
Er denkt an Johnson, die Stirne kraus:
„Warum nur schmiss er die Nicht-Briten raus?“

„Es wird viel besser sein,
wir schaffen das allein.
Ehrlich bin nur ich,
drum wählt alle mich!“

„Ach, Fahrer, sagte ich dir nicht,
dass der Brexit uns Schlimmes verspricht?
Johnsons Pläne gelingen nicht,
jetzt, wo das Land zusammenbricht.“

Der Tank wird leer und immer leerer,
Benzin zu finden immer schwerer.
An drei Tankstellen hat er nichts bekommen
und nun auf die vierte Kurs genommen.

„Die letzte Kreuzung, dann hab ich‘s geschafft!“
Der Motor gibt nochmal richtig Kraft.
Doch dann, oh nein, die Ampel wird rot!
Der Wagen wird langsamer, dann ist er tot.

Elisabeth Zwanger

 

Der Tod ist sicher, das Leben nicht

Es war Mitte September und ich genoss die letzten warmen Tage, hier auf einer Bank im Park sitzend. In der Hand hielt ich eine Zigarette. Ich liebte diese Dinger, doch zugleich verabscheute ich sie von Herzen. Sie waren der Grund, warum ich jetzt hier auf dieser Parkbank saß und mein Gesicht von den letzten Sonnenstrahlen wärmen ließ. Es waren gewiss nicht die letzten in diesem Jahr, aber man konnte schließlich nie wissen, wann das Schicksal beschloss, dass es für einen Zeit war zu sterben. Und bei mir hatte das Schicksal wohl schon zugeschlagen und war dabei, meinen Lebensfaden zu zerschneiden.
Ich hatte Lungenkrebs. Das hatte mir der Arzt gesagt. Fortgeschrittenes Stadium. Unheilbar. Und das alles lag an diesen süchtig machenden, scheinbar harmlosen Zigaretten.
Der Arzt hatte mir auch gesagt, dass ich eine Chemotherapie machen könnte um die Zeit bis zu meinem Ableben zu verlängern, doch ich hatte abgelehnt. Ich würde ja sowieso bald sterben und letztendlich machte es keinen Unterschied, ob das in ein paar Tagen oder ein paar Monaten geschah. Ich hatte ja sowieso nichts, was mich hier noch hielt. Da könnte ich auch genauso gut jetzt schon sterben.
So in Gedanken versunken bemerkte ich das Kind erst, als es schon direkt vor mir stand. Ich zuckte kurz zusammen, schließlich hatte ich nicht mit Gesellschaft gerechnet.
„Tut mir leid, ich wollte Sie nicht erschrecken.“, meinte es.
„Schon gut, ist ja nichts passiert.“
Meine Stimme klang etwas kratzig. Ich sollte sie mehr benutzen, sonst konnte ich es am Ende nicht mehr.
Eine Pause entstand.
Ich zog an meiner Zigarette.
Das Kind schaute mir dabei zu.
„Könnte ich bitte eine Zigarette haben?“, fragte es.
Verwundert schaute ich es an und dann zu der kleinen Zigarettenschachtel neben mir.
„Du bist doch viel zu klein dafür, schau dich doch mal an, du bist ein Kind!“
Als wäre damit alles geklärt, hob ich die Zigarette an meine Lippen und nahm wieder einen Zug.
„Aber warum dürfen Kinder das nicht?“ Es wollte einfach nicht lockerlassen.
„Kinder können nicht damit umgehen. Außerdem sind Zigaretten giftig.“
„Erwachsene können nicht besser damit umgehen, und giftig ist es auch für Sie!“, bemerkte es mit trotzigem Tonfall.
Belustigt schüttelte ich den Kopf.
„Glaub mir, irgendwann verstehst du das.“ Ein Hustenanfall durchschüttelte meinen Körper und meine Stimme rasselte, als ich weitersprach.
„Warum setzt du dich nicht zu mir und genießt diesen wunderschönen Tag?“ Mit einem Kopfnicken wies ich auf den freien Platz neben mir hin.
Das Kind setzte sich neben mich und baumelte mit den Beinen. Ich schmunzelte.
„Was führt dich hierher? Spielen Kinder in deinem Alter nicht lieber mit ihren Freunden, anstatt sich mit einem kaputten alten Menschen im Park zu unterhalten?“
„Ich habe keine Freunde“, meinte es nur. Es schien nicht traurig darüber zu sein. Vielleicht kannte das Kind es ja nichts anderes. Seine Augen leuchteten auf.
„Aber jetzt habe ich ja Sie!“
„Na wenn das so ist“, murmelte ich. Doch es störte sich nicht daran.
„Jetzt habe ich einen Freund!“, sagte es stattdessen mit strahlenden Augen.
Von da an trafen wir uns jeden Tag und plauderten über Gott und die Welt. Mein neuer kleiner Freund quetschte mich aus über all die Dinge, die ich in meinen vielen Lebensjahren schon erlebt hatte. Und das Kind hörte aufmerksam zu und brachte mich mit seiner lustigen und unbeschwerten Art zum Lachen.
„Sie sind der beste Freund, den ich mir nur hätte wünschen können!“, meinte es eines Tages zu mir.
Danach kam es nie wieder.
Ich wartete.
Vergeblich.
Ich kann mich nur zu gut an dieses Gefühl erinnern.
Das Gefühl der Enttäuschung.

Und jetzt stehe ich hier. Habe gerade erfahren, dass es vielleicht doch noch Chancen gibt mich zu heilen. Mein Leben zu retten. Doch das ist mir egal. Mein Leben war mir immer egal. Nur das Leben des Kindes ist mir jeden Tag ein Stückchen wichtiger geworden.
Doch das Schicksal meint es wohl nicht gut mit mir.
Ich stehe hier an seinem Grab.
Ich lebe.
Das Kind ist tot.
Es scheint, als hätten wir uns schon ewig gekannt, dabei kenne ich noch nicht mal seinen Namen.
Wir sind Fremde, und trotzdem würde ich ohne zu zögern mein Leben geben, um dieses Kind zu retten.
Es ist gestorben, weil es ohne zu schauen über die Straße gelaufen ist. Auf dem Weg in den Park. Zu unserer Bank. Zu mir.
Es ist gestorben, weil es niemanden hatte, der ihm erklärt hat, wie es richtig geht.
Es hätte noch sein ganzes Leben vor sich gehabt.
Ich hätte an seiner Stelle sterben sollen. Ich bin alt und krank. Grau und am Verblassen. Doch stattdessen musste diese wunderbare, junge Seele die Welt verlassen. Diese Seele, die noch so viel hätte erleben können. Die noch so viele Menschen hätte zum Lachen bringen können.
Langsam drehe ich mich um.
Das Laufen fällt mir immer schwerer, als wäre ich in kurzer Zeit um Jahre gealtert.
Doch ich gehe weiter. Drehe mich nicht um.
Gehe meinen eigenen Weg, bis ich irgendwann das Ende erreichen werde.
Bis ich diese wunderbare Seele wiederfinden werde.

Nina Besenbeck

 

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